Mit "Finding Nemo" findet Pixar das Glück

Bei den Pixar Animation Studios dürfte mit "eitel Sonnenschein" die Grundstimmung ganz gut beschrieben sein -- kein Wunder angesichts einer Gewinnsteigerung von 87 Prozent.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bei den Pixar Animation Studios dürfte mit "eitel Sonnenschein" die Grundstimmung ganz gut beschrieben sein -- und das nicht etwa, weil auch am Hauptsitz der Firma in Emeryville, Kalifornien, sommerliche Temperaturen herrschen. Der Gewinn der Firma stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um geschlagene 87 Prozent, und zwar von 10,4 auf 19,5 Millionen US-Dollar. Der Umsatz stieg von 22,8 auf 48,9 Millionen US-Dollar. Beide Bilanzzahlen lagen weit über den Erwartungen der Analysten und sogar über Pixars eigenen Prognosen.

Das Geschäftsglück fand Pixar in diesem Quartal vor allem durch Finding Nemo. Bereits das Filmstudio von Disney, das den Pixar-Film mitfinanziert und vertrieben hat, führte eine Steigerung seines operativen Gewinns auf den Erfolg des Animationsfilms zurück. Mit Disney stehen nun nach dem Auslaufen des bisherigen Distributionsabkommens neue Verhandlungen an: Nach dem Nemo-Erfolg gute Voraussetzungen für Pixar-Chef Steve Jobs, bei Disney oder einem anderen Studio noch bessere Konditionen herauszuschlagen. Jobs, im "Hauptberuf" Apple-Chef, meinte allerdings in einer Telefonkonferenz zu den Bilanzzahlen, man würde eine weitere Zusammenarbeit mit Disney vorziehen -- kein Wunder, ist doch Disneys Erfahrung kaum zu schlagen, wenn es um den Vertrieb von Zeichentrick- und Animationsfilmen geht. Jobs warnte aber auch verständlicherweise davor, die Zahlen nach dem Erfolg mit Finding Nemo als Grundlage für die weiteren Geschäftsprognosen zu nehmen.

Nicht nur mit seinen Animationsfilmen hatte Pixar in letzter Zeit für Schlagzeilen gesorgt: So sorgte die Entscheidung zur Ablösung von Solaris-SPARC-Systemen durch Intel-Linux-Server, die zum Einbau von Bildern in gerenderte Szenen zuständig sind, vor einiger Zeit für Aufsehen in der IT-Branche: Die Intel-Systeme böten inzwischen einfach die bessere Leistung, hieß es bei Pixar. Mit seiner 3D-Rendering- und Animationssoftware überlegt Pixar zudem, künftig auch Apples neue G5-Powermacs zu unterstützen: Der G5 sei momentan der schnellste Desktop der Welt, meinte Pixar-Präsident Ed Catmull. (jk)