Softbank mit verlustreichem Breitbandgeschäft
Die Softbank-Tochter Yahoo! BB ist fĂĽr mehr als 83 Prozent des Verlust der japanischen Internet-Holding verantwortlich.
Wer Visionen hat, der muss auch mit Verlusten leben können. Das denkt wohl auch Masayoshi Son, Gründer der japanischen Softbank-Holding, der in den drei Monaten von April bis Juni umgerechnet rund 258 Millionen Euro in den Sand gesetzt hat -- hauptsächlich um das Geschäft mit Breitband-Zugängen in Japan anzukurbeln, wie aus US-Medienberichten hervorgeht.
Im Juni hatte Son angekündigt, dem japanischen Telefonkonzern und Marktprimus Nippon Telegraph & Telecom (NTT) das Wasser bei den DSL-Zugängen abzugraben. Er wollte ganz Japan mit einer Flut superschneller DSL-Zugänge überschwemmen -- für pauschal umgerechnet rund 23 Euro pro Monat und Anschluss in der billigsten 8-MBit/s-Variante. Dafür herhalten sollte die japanische Yahoo! Broadband (BB), an der die Softbank-Holding 55 Prozent hält.
US-Medienberichten zufolge steuerte das Geschäft mit Breitbandzugängen bei Yahoo! BB nun einen Fehlbetrag in Höhe von umgerechnet knapp 215 Millionen Euro zum Gesamtverlust bei. Der Umsatz habe bei umgerechnet 177 Millionen Euro gelegen. Ende Juli habe Yahoo! BB 2,96 Millionen Kunden gezählt, 139.000 mehr als im Vormonat. Da man bei Yahoo! BB kürzlich noch davon sprach, täglich 7000 Kunden hinzugewinnen zu wollen, blieb man im Monat Juli bei gut 4400 Neukunden pro Tag allerdings hinter den Erwartungen zurück.
Solche Zahlen können Sons Zukunftsdenken nicht trüben: "Wir liegen mit einem angepeilten Kundenstamm von vier Millionen Mitgliedern zu Ende März 2004 im Plan", wird er zitiert. Das Verlustgeschäft sei auf dem besten Wege sich in einen Gewinn zu verwandeln. Die Kundenzahlen und der Umsatz pro Kunde stiegen. (ola)