Bedrohliche Wolke

Google entwickelt mit Chrome OS ein eigenes Betriebssystem für Internet-User und nähert sich damit dem Cloud Computing. Muss sich Microsoft nun Sorgen machen?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 16 Min.
Von
  • G. Pascal Zachary
  • Gordon Bolduan

Google entwickelt mit Chrome OS ein eigenes Betriebssystem für Internet-User und nähert sich damit dem Cloud Computing. Muss sich Microsoft nun Sorgen machen?

Erst das Betriebssystem macht aus einer Ansammlung von Platinen und Prozessoren eine brauchbare Maschine, auf der Spiele oder Textverarbeitungen laufen. Und erst der Browser öffnet dem Nutzer das Fenster zum Internet, ermöglicht das Abrufen von Nachrichtenseiten und das Durchstöbern von sozialen Netzwerken. Seitdem der PC Mitte der 1980er-Jahre den Großrechner abgelöst hat, sind Browser und Betriebssystem fest in der Hand eines Unternehmens: Microsoft.

Jetzt fordert Google das Software-Imperium auf seinem eigenen Schlachtfeld heraus. Seit September vergangenen Jahres ist der Google-Browser Chrome verfügbar, für die zweite Hälfte von 2010 wird das gleichnamige Betriebssystem "Chrome Operating System" (Chrome OS) versprochen. Damit erfüllen sich die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin einen alten Traum aus den Anfängen ihres Suchmaschinen-Imperiums. Schon damals wollten sie Browser und Betriebssystem kostenlos anbieten, um das Arbeiten am PC besser und preiswerter zu gestalten. Doch Google-Geschäftsführer Eric Schmidt legte sechs Jahre lang immer wieder sein Veto ein.

Das Zaudern von Schmidt ist nicht unbegründet: Zwar muss das Unternehmen beim besten Willen nicht am Hungertuch nagen – allein im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2009 wies es einen Umsatz von rund fünf Milliarden US-Dollar aus. Doch selbst für einen Riesen wie Google gilt, dass den Kosten für Entwicklung und Wartung von Betriebssystem und Browser zumindest die Aussicht auf gleichwertige Einnahmen gegenüberstehen muss. Und die Einnahmen bestehen bei Google hauptsächlich aus Werbeerlösen.

Wie soll also dieses visionäre Projekt das Werbegeschäft von Google unterstützen? Für den Browser Chrome ist die Argumentationskette einfach: Weil er schneller arbeitet als andere Browser, sollen mehr Nutzer gewonnen werden, die mit Chrome häufiger und länger online gehen, was sich dann auch in mehr Suchanfragen niederschlägt, die wiederum einen größeren Gewinn durch Werbeanzeigen versprechen. Eine ähnliche Logik dürfte auch der Ankündigung des eigenen Betriebssystems im Juli dieses Jahres zugrunde liegen: Das Chrome-Betriebssystem verlagert viele Anwendungen, die bisher typischerweise lokal auf dem Rechner des Nutzers stattfinden, in das Internet.

Doch das Beispiel des Chrome-Browsers zeigt, wie schwierig es ist, die Dominanz von Microsoft zu brechen: Googles Fenster zum Internet ist inzwischen zwar bereits ein Jahr alt, konnte aber bisher nur zwei Prozent des globalen Browser-Marktes erobern. Die Mehrheit hält Microsofts Internet Explorer mit rund 65 Prozent, gefolgt von Firefox mit 22 Prozent und Safari mit rund acht Prozent.

Bei den Desktop-Betriebssystemen, die auf Endanwender-PCs und Laptops laufen, sieht es nicht besser aus: Microsoft Windows beherrscht hier den Markt mit 90 Prozent, gefolgt von Apples Mac OS mit etwa neun Prozent und dem frei verfügbaren Linux mit rund einem Prozent. Googles Betriebssystem soll nächstes Jahr veröffentlicht werden. Und die Google-Gründer haben angekündigt, in der Entwicklung bei null anfangen zu wollen – sie ignorieren mit voller Absicht, was Software-Entwickler ehrfurchtsvoll "das Erbe" nennen: mehr als 20 Jahre Software-Geschichte mit all ihren Erfahrungen.

Google-Chef Schmidt arbeitet seit 20 Jahren in der IT-Industrie. Er hat viele vergebliche Versuche miterlebt, Microsoft die Führungsposition abzujagen: Der IT-Konzern IBM scheiterte, der Soft- und Hardware-Hersteller Sun Microsystems scheiterte, das Software-Unternehmen Borland scheiterte und noch einige mehr. Manche Unternehmen mussten die Herausforderung mit der Pleite bezahlen, andere gingen ziemlich ramponiert aus dem Duell hervor.

Schmidt war in diesen Jahren Geschäftsführer des amerikanischen Netzwerk-Unternehmens Novell, für das der Konkurrenzkampf nicht ganz so schlimm endete. Dennoch war auch bei Novell der Einschnitt spürbar. Als Microsoft sein Betriebssystem für Netzwerklösungen fit machte und Windows NT herausbrachte, verlor Novell seine Monopolstellung auf dem Markt der vernetzten Firmenrechner. Aus erster Hand lernte Schmidt damals, dass Microsoft zu besiegen mehr erforderte, als die Herausforderungen eines eigenen Betriebssystems zu meistern. Damit vermied er den Denkfehler vieler Duellanten, die aufgrund der – offensichtlichen – technischen Mängel von Windows von einem leichten Sieg ausgegangen waren. Denn Microsoft triumphierte nicht nur wegen seiner überlegenen Technologie, sondern auch wegen seiner pfiffigen Preispolitik und den Synergie-Effekten zwischen Betriebssystem und dem beliebten Software-Paket Office. Umso mehr überraschen daher die neueren Aussagen von Schmidt. "Das Spiel ändert sich nun völlig", ist jetzt von dem ehemals zaudernden Geschäftsführer zu hören. "Wir haben keine Zahlen, aber wir sind uns sicher, Chrome OS wird auf Millionen von Computern laufen", erklärt er. Woher kommt die plötzliche Zuversicht des IT-Veteranen?

Zum einen fordert Google das Microsoft-Imperium zu einem günstigen Zeitpunkt heraus. Der einst unbesiegbare Platzhirsch aus Redmond hat zurzeit alle Hände voll damit zu tun, den eigenen Sinkflug abzubremsen: Das vergangene Quartal markiert den Tiefpunkt im bislang schlimmsten Geschäftsjahr der Microsoft-Geschichte. Die Umsätze aus dem Verkauf von Windows-Software, einschließlich des Betriebssystems, fielen im Geschäftsjahr 2008/2009, das im Juni endete, um 29 Prozent.

Nur ein Teil dieses Verlustes lässt sich mit der globalen Wirtschaftskrise begründen. Hinzu kommt, dass in vielen Schwellenländern, einschließlich der bevölkerungsreichen Länder China und Indien, Mobiltelefone heute die Geräte der Wahl sind, wenn Nutzer ins Netz gehen. Und im Westen werden die Margen von preiswerten Netbooks torpediert, auf denen das veraltete Windows XP oder Linux läuft. Denn sie reichen für die meisten User- Bedürfnisse – das Surfen im Netz, E-Mails und das Absetzen von Kurznachrichten über Dienste wie Twitter – völlig aus.

Zudem gibt es immer mehr Programme, die sich unabhängig vom Betriebssystem handhaben lassen. "Seit fünf Jahren nimmt der Anteil an Windows-spezifischen Anwendungen beständig ab", sagt Michael Silver, Analyst für Software beim Beratungsunternehmen Gartner. Populäre Web-2.0-Plattformen wie das soziale Netzwerk Facebook etwa bieten ihren Anwendern stets das gleiche "Look and feel", egal ob sie auf einem Windows-Rechner, unter Apples Mac OS oder Linux laufen. Da immer mehr Menschen solche Social-Media-Seiten nutzen, ist die Anmutung dieser Dienste mindestens genauso wichtig wie die Benutzerschnittstelle des darunterliegenden Betriebssystems.

Die Konsequenz: Das Betriebssystem entwickelt sich vom Dirigenten zum ganz normalen Musiker eines Orchesters. Galt zu Microsofts Glanzzeit die Entwicklung des dominierenden Betriebssystems noch als sichtbarer Beweis technologischer Überlegenheit, ähnlich dem Bau einer überlegenen Kriegsflotte zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gerät die Mutter aller Software nun auf das Abstellgleis.

Doch nicht nur diese Entwicklung bereitet Microsoft Kopfzerbrechen. Sein aktuelles Betriebssystem, Windows Vista, ist bei den Kunden längst nicht so gut angekommen wie erwartet. Viele der potenziellen Anwender nutzen lieber das eigentlich veraltete Windows XP weiter. Der Nachfolger von Vista, Windows 7, soll diesen Herbst erscheinen. Doch auch dieses System wird sehr wahrscheinlich nicht die technischen Probleme ausräumen können, die Microsoft-Kritiker ebenso wie Google auf den Plan gerufen haben: die lange Wartezeit beim Hochfahren, das Ausbremsen selbst neuester Hardware, die hohe Komplexität und die Anfälligkeit gegenüber Computerviren.

Wie die Google-Gründer Page und Brin diese Schwäche ausnutzen wollen, verraten sie nicht. Nur so viel ist bekannt: Chrome OS soll auf den gängigen Prozessoren laufen, sein Kern auf Softwarestücken des kostenlos erhältlichen und von Freiwilligen entwickelten Betriebssystems Linux basieren, Applikationen sollen darauf als Webanwendungen laufen. So wenig hat Google über die inneren Qualitäten seines angekündigten Betriebssystems verlauten lassen, dass der bekannte IT-Blogger John Gruber Chrome OS in seinem Blog "Daring Fireball" als "Lehrbuch-Beispiel für Vaporware" bezeichnete – ein Slang-Ausdruck für groß angekündigte, aber real noch nicht existierende Produkte. "Wir reden nie vorher über Produkte", erklärt Google auf Anfrage von Technology Review. Zu der Ankündigung vom 7. Juli dieses Jahres habe man sich nur entschlossen, weil man in der Entwicklung mit namhaften Firmen wie Acer, Adobe, Asus, HP und Toshiba zusammenarbeite und das Projekt deshalb ohnehin nicht habe geheim halten können.

Doch selbst ohne Antworten auf wichtige technische Fragen stellt die bloße Ankündigung von Chrome OS eine Bedrohung für Microsoft dar. Mit dem Handy-Betriebssystem Android hat der Suchmaschinen-Konzern bereits nachgezogen, und der nun bevorstehende Markteintritt könnte Microsoft-Kunden veranlassen, Preisnachlässe zu fordern, denn Chrome OS wird kostenlos zu haben sein. "Alles spricht für Google, nichts dagegen", sagt Mitchell Kapor, Gründer von Lotus Software, das einst von Microsoft in die Mangel genommen wurde.

Offen kommuniziert Google bislang nur die Anforderun- gen, denen das Chrome-Betriebssystem – "für Menschen, die ihre Zeit im Netz verbringen" – genügen muss. Nach Angaben von Google sind das: "Geschwindigkeit, Einfachheit und Sicherheit". Da es als sehr wahrscheinlich gilt, dass der bereits herausgebrachte Chrome-Browser ein zentrales Element des neuen Betriebssystems sein wird, ist die Sicherheit des Gesamtsystems fraglich: Wie alle aktuellen Browser gilt auch Chrome als Einfallstor für bösartige Angriffe aus dem Internet, denn die Surf-Software bietet oftmals nur eine löchrige Kontrolle für eingeklinkte Hilfsprogramme aus fremden Quellen. Böse Absicht vorausgesetzt, können diese direkt auf das darunter arbeitende Betriebssystem zugreifen und eingetippte Passwörter mitloggen, Eingaben auf räuberische Websites umleiten oder Dateien so modifizieren, dass sie Schadprogramme weiterverbreiten.

Um diese Lücke zu schließen, muss Chrome OS mit einer komplett neuen Sicherheitsarchitektur aufwarten – zum Beispiel einen Mechanismus, mit dem es die Vertrauenswürdigkeit von lokalen und webbasierten Anwendungen bewerten kann. Darüber hinaus muss es alle klassischen Aufgaben heutiger Betriebssysteme beherrschen, angefangen vom Dateimanagement bis zur Steuerung der Prozessorauslastung – und zwar so robust und schnell, als müsste es dazu nicht online gehen. Ganz abgesehen davon, dass die Zusammenarbeit mit Druckern, Digitalkameras und anderen Geräten problemlos funktionieren muss.

Wie das aussehen könnte, zeigt ausgerechnet Rivale Microsoft mit "Gazelle". Der im August vorgestellte Browser – laut Microsoft ein reines Forschungsprojekt – agiert wie ein Betriebssystem, indem er die Komponenten einer Webanwendung in mehrere Prozesse separiert, damit sie keinen Schaden anrichten können. Allerdings setzt auch dieser Microsoft-Browser Win-dows als Betriebssystem voraus. Seine zusätzliche Sicherheit und Stabilität bezahlt Gazelle mit längeren Ladezeiten.

Der wichtigste Eckstein von Chrome OS und damit Googles mächtigste Waffe dürfte aber das sogenannte Cloud Computing sein: Dabei gaukelt clevere Software dem Benutzer seine gewohnte Rechnerumgebung vor – Fachleute nennen das "Virtualisierung". In Wirklichkeit liegen die Daten und läuft die Anwendung auf einem Cluster eines oder mehrerer Rechenzentren irgendwo auf der Welt. Der Benutzer hat auf diese Weise gewaltige Ressourcen – nahezu unbegrenzten Speicherplatz und beliebig viel Rechenleistung – ganz nach Bedarf zur Verfügung.

Das Online-Warenhaus Amazon war der Pionier dieser Entwicklung: Weil der Versandhandel für die Verwaltung seiner Bestände und Bestellungen große Rechnerkapazitäten vorhalten muss, die jedoch selten voll ausgelastet waren, bot er ab März 2006 unter dem Namen "Simple Storage Solution" (S3) seinen Kunden an, für ein paar Cent pro Gigabyte im Monat Daten auf Amazon-Servern zu speichern. Im August 2006 erweiterte Amazon den Dienst unter der Bezeichnung "Elastic Compute Cloud" (EC2): Seither erlaubt das System auch das direkte Ausführen von Software auf einem Amazon-System für zehn Cent pro Computer und Stunde. Vor allem kleine Geschäftskunden können diese Angebote je nach Bedarf nutzen, müssen dafür weder teure Hardware anschaffen und pflegen noch sich um die Konfiguration der benötigten Software kümmern.

Ray Ozzie, Microsofts oberster Entwickler, erkennt in diesem Trend die Rückkehr zur Technologie der 70er-Jahre, als man sich die Rechenzeit auf wenigen zentralen Großcomputern teilen musste. "Cloud Computing hat es schon früher gegeben", sagt er. "Das Pendel schwingt nur zurück." Was gravierende Auswirkungen auf das Geschäft mit den Betriebssystemen hat. Computer-Netzwerke waren anfänglich meist privat und von außen nicht zugänglich. In den 60er- und 70er-Jahren entwickelten sie sich um das IBM-Mainframe-Betriebssystem weiter. Diese Großrechner wurden in den 1980er- Jahren von kleinen, individuellen PCs abgelöst, die jeder für sich mit einem eigenen Betriebssystem ausgestattet werden mussten. Dann, in den 90er-Jahren, verbanden Computernetze all die Millionen von Windows-Maschinen miteinander. Heute werden Computer-Netzwerke eher als öffentliche Versorgungseinrichtungen begriffen und wie Telefon- und Stromnetze genutzt. Das Betriebssystem des einzelnen Rechners rückt dabei wieder in den Hintergrund.

Mit Chrome OS kann Google die Verbindung zwischen der Wolke und dem Rechner des Anwenders gestalten. Den Browser kann man zwar nur begrenzt mit zusätzlicher Funktionalität ausstatten, ansonsten läuft man Gefahr, dass er zu langsam wird und sich nicht mehr zum Surfen eignet. Durch die Entscheidung, Betriebssystem und Browser als Kombination zu entwickeln, hat der Suchmaschinen-Gigant nun die Wahl, beide so zu gestalten, dass sie optimal für die Wolke ausgelegt sind.

Derzeit zerbrechen sich Forscher noch den Kopf darüber, wie man erreicht, dass Nutzer die Dienste und Anwendungen innerhalb der Wolke nicht per Hand suchen müssen, sondern automatisch finden. Google kann dies nun lösen, indem es beispielsweise eine feste Auswahl der über den Browser laufenden Anwendungen wie seine Textverarbeitung Google Docs fest in das Startmenü von Chrome integriert. Zusätzliche Vorteile: Google gibt die Standards vor, der Browser kann schlank gehalten werden, und noch mehr Anwender werden zum Gebrauch der von Google entwickelten Anwendungen ermuntert.

Doch Chrome OS birgt für Google auch enorme Risiken. Deren größtes besteht darin, dass die Versprechen das Ergebnis bei Weitem übersteigen könnten. Obwohl der Suchmaschinen-Gigant bei der Entwicklung auf das frei verfügbare Linux zurückgreifen will, kann das komplette System nicht wie ein Lego-Haus zusammengesetzt werden. Einige Komponenten existieren noch nicht, und existierende könnten fehlerhaft sein.

Abgesehen davon, dass auch das Cloud Computing selbst die Erwartungen möglicherweise nicht einlösen kann, etwa bei der Verfügbarkeit der Dienste. Als Anfang September Googles E-Mail-Dienst für nur 100 Minuten ausfiel, gab es einen empörten Aufschrei im Internet. Für David Gelernter, Informatiker an der Yale University, ist das Hauptziel eines modernen Betriebssystems in erster Linie, den Alltag seines Nutzers zu dokumentieren. Informationstechnologie, sagt Gelernter, "muss vor allem eine Frage beantworten: Wo ist mein Zeug?" Und damit sind nicht nur Texte gemeint, sondern auch Fotos, Videos und Musik. Auch wenn die Daten verschlüsselt in der Wolke sicherer sind als unverschlüsselt auf der eigenen Festplatte, muss Google sich daher darauf einstellen, dass viele Nutzer ihre Daten auch weiterhin lokal speichern. Der neue Typ von Betriebssystem wird also wahrscheinlich ein Hybridsystem sein müssen, "ein magischer Mix", wie es Kevin Lynch, Cheftechnologe bei Adobe, umschreibt.

Eine Vorhersage, wie Microsoft oder Google diese Mischung ansetzen werden, ist nicht möglich. "Wir hoffen, dass wir das Betriebssystem neu definieren", mehr lässt Google-Chef Schmidt in einer E-Mail an Technology Review nicht verlauten.

Die Anwender aber werden so oder so profitieren. Denn Microsoft wird sich nun noch mehr anstrengen müssen – sonst könnte das Software-Imperium ernsthaft Schaden nehmen. Dafür gibt es durchaus Präzendenzfälle: Der Telefonriese AT&T, der den US-Markt früher völlig beherrschte, habe in den 70er- Jahren eine Reihe falscher Entscheidungen getroffen, die zu seinem langsamen Absterben geführt haben, sagt Louis Galambos, Wirtschaftshistoriker an der amerikanischen Johns Hopkins University: "Auch Microsoft ist nicht immun gegen die zerstörerische Kraft neuer Ideen."

Das gilt allerdings auch für Google. So sehr das Unterfangen eines neuen Betriebssystems auch zu bewundern ist, könnte es sich doch als fataler Fehler erweisen, nur auf die Verheißungen der Wolke zu setzen. (bsc)