SiS zeigt Athlon-Chipsatz mit integrierter Grafik

Der taiwanische Chip-Hersteller SiS (Silicon Integrated Systems) hat den SiS741 angekündigt, einen Chipsatz mit integrierter Grafik für den AMD-Prozessor Athlon XP.

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Der taiwanische Chip-Hersteller SiS (Silicon Integrated Systems) hat den SiS741 angekündigt, einen Chipsatz mit integrierter Grafik für den AMD-Prozessor Athlon XP. Die Anbindung zum Prozessor läuft mit FSB400, sodass alle Athlon-Varianten bis zum XP 3200+ eingesetzt werden können. Das Speicher-Interface steuert bis zu drei PC3200-Module (DDR400) mit maximal je 1 GByte Kapazität an. Die Southbridge ist mit der SiS-eigenen MuTIOL-1G-Schnittstelle angebunden; zum Einsatz kommt die Southbridge SiS964 mit Unterstützung von RAID0 und RAID1 auf zwei SATA150-Ports und zwei herkömmlichen IDE-Kanälen. Zudem sind acht USB-2.0-Ports, 5.1-Kanal-Audio, Modem, 10/100-MBit-LAN und ein PCI-Controller eingebaut. Der in viele SiS-Soutbridgtes eingebaute FireWire-Port fehlt beim SiS964.

Die integrierte Grafik bietet DirectX-7-Funktionen und soll Texturen besonders schnell aus dem Hauptspeicher nachladen. Sie unterstützt den Zweischirm-Betrieb und hat einen oder zwei VGA-, einen LCD- und einen TV-Anschluss. Galt früher eine in den Chipsatz integrierte Grafik ohne eigenen Grafikspeicher als Bremse, weil Prozessor und Grafikkern sich die Speichertransfer-Bandbreite teilen, verschand diese Einschränkung mit dem Aufkommen von Speicher-Interfaces mit Double-Data-Rate-Unterstützung. Deren höhere Datenraten bieten genügend Reserven, sodass der normale Office- und 2D-Betrieb kaum unter dem gemeinsamen Zugriff leidet. Lediglich die 3D-Leistung der integrierten Grafikkerne bleibt weiterhin mindestens eine Generation hinter der von separaten Grafikchips zurück.

Mit dem SiS741 holt SiS zu den beiden anderen Chipsatz-Hersteller für AMD-Prozessoren auf: VIA und Nvidia haben schon seit der Markteinführung der FSB400-Prozessoren passende Chipsätze mit integrierter Grafik im Programm, VIA den KM400A und Nvidia den nForce2 Ultra 400. Besonders beeilen muss sich SiS allerdings nicht, denn die integrierten Chipsätze kommen meistens nur in Low-Cost-PCs mit zum Einsatz, in denen statt der FSB400-Varianten die billigeren FSB266- oder FSB333-Prozessoren von AMD stecken werden. Die schnellen FSB400-Prozessoren passen eher zu performanten Chipsätzen wie dem SiS748, VIA KT600 und Nvidia nForce2. SiS liefert erste Samples des SiS741 an die Mainboard-Hersteller aus und will die Massenfertigung im September starten. (jow)