Sympathy for the Devil: Die Stones online

Einige schmerzliche LĂĽcken beklagen die Plattenlabel bislang in ihren eigenen kommerziellen Online-Diensten. Die Rolling Stones wollen eine nun schlieĂźen.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Einige schmerzliche Lücken beklagen die Plattenlabel bislang bei den Versuchen, mit eigenen kommerziellen Online-Angeboten mit den Tauschbörsen-Angeboten mitzuhalten. So weigerten sich einige bekannte Bands beziehungsweise die Rechteinhaber von Superstars aus verflossenen Tagen, ihre Songs für die digitale Distribution über das Internet freizugeben. Schlechte Karten, befürchteten die Majors, die oft beklagten und mittlerweile scharf bekämpften P2P-Dienste in den Griff zu bekommen, die die Branche nicht müde wird für schwindende Umsätze verantwortlich zu machen.

Zumindest die Haltung der Rolling Stones gegenüber dem Internet ändert sich nun: Die älteste Rockband der Welt gibt den Katalog der Aufnahmen bei EMI/Virgin Records zum Vertrieb über RealNetworks Online-Dienst Rhapsody frei. Dazu gehören insgesamt 18 Alben, darunter Sticky Fingers oder Exile in Main Street.

Der Musikdienst Rhapsody wird die Stones-Songs sowohl über Streaming als auch zum individuellen Download bereitstellen. Für den privaten Gebrauch können die durch Digital Rights Management (DRM) geschützten Songs auf CD gebrannt werden. Bis Anfang September gibt es die Stones-Titel exklusiv bei RealNetworks und den angeschlossenen Online-Distributoren wie Audiogalaxy, Lycos, Sony oder einigen Kabelnetzwerk-Betreibern. Danach will EMI den Stones-Katalog auch an andere Online-Anbieter lizenzieren.

RealNetworks kam durch Übernahme von Listen.com in den Besitz des Online-Dienstes Rhapsody. Der kommerzielle Musik-Service schlägt mit monatlichen Abo-Kosten von 9,95 US-Dollar zu Buche; will man Songs nicht nur per Stream hören, sondern auch auf CD brennen, kommen pro DRM-geschütztem Song in der Regel weitere Kosten von 79 US-Cent hinzu. Zur Nutzung des Dienstes ist außerdem der Player von RealNetworks notwendig. Nutzer außerhalb der USA schauen aber bislang ähnlich wie bei Apples iTunes Music Store in die Röhre -- "US residents only" heißt es in den Nutzungsbedingungen von Rhapsody. (jk)