Core-i5/i7-Mainboards mit USB-3.0- und SATA-6Gb/s-Hostadaptern

Nach Asus kündigt Gigabyte nun gleich acht Mainboards für LGA1156-Prozessoren an, die mit Hostadaptern von NEC und Marvell für USB-3.0- beziehungsweise SATA-6Gb/s-Festplatten bestückt sind.

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Gigabyte GA-P55A-UD3P: USB 3.0 und 6Gb/s-SATA onboard.

(Bild: Gigabyte)

Als eines der ersten Mainboards mit SATA-6Gb/s-Hostadapter liefert Asus das über 200 Euro teure P7P55D Premium mit LGA1156-Prozessorfassung aus. Nun zieht Gigabyte nach – und zwar gleich mit acht Mainboards der Familie GA-P55A für Intels aktuelle Lynnfield-Prozessorgeneration, die zusätzlich noch mit dem USB-3.0-PCIe-2.0-Hostadapter NEC µPD7020200 bestückt sind.

Weil Intels Chipsatz beziehungsweise Platform Controller Hub (PCH) P55 allerdings nur (bis zu sechs) PCI-Express-Ports besitzt, die höchstens die Datentransferrate der ersten PCIe-Generation 1.0/1.1 erreichen, beschreiten Asus und Gigabyte aufwendige Umwege, um das volle Potenzial der PCIe-2.0-Hostadapter für SATA 6Gb/s (von Marvell) und den SuperSpeed-Modus von USB 3.0 auszureizen.

Asus setzt eine teure PCIe-2.0-Bridge von PLX ein, die die beiden PCIe-2.0-Lanes des Marvell 9123 mit vier PCIe-x1-Lanes des P55 verbindet. Gigabyte wählt einen anderen Weg: Auf den P55A-Boards kommunizieren die NEC- und Marvell-Chips (hier ein 9128) standardmäßig mit dem P55, also via PCIe 1.1. Aktiviert man im BIOS-Setup jedoch eine Funktion namens Turbo SATA3 / USB 3.0, dann verbindet ein Switch-Baustein die beiden Hostadapter mit dem PCI Express 2.0 Root Complex des Prozessors.

Die Core-i5-700- beziehungsweise Core-i7-900-Prozessoren können ihre 16 PCIe-2.0-Lanes nämlich auf einen oder zwei PCIe-Ports aufteilen. Ist die Turbo-Funktion aktiv, dann verliert der erste PCI-Express-for-Graphics-(PEG-)Steckplatz der Mainboards die Hälfte seiner Lanes, die Grafikkarte muss sich also mit acht Lanes begnügen, was bei Karten mit nur einer GPU allerdings kaum Performance-Einbußen nach sich zieht. Der auf einigen der P55A-Mainboards vorhandene zweite PEG-Slot muss aber frei bleiben – steckt hier eine zweite Grafikkarte, dann ist der Turbo-SATA/USB-Modus nicht nutzbar.

Laut Marvell – der Hersteller veröffentlicht für viele seiner Produkte leider keine vollständigen Datenblätter – unterstützt der 88SE9128 an seinen beiden SATA-6Gb/s-Ports auch RAID 0. Ob der Controller außer dem SATA-6Gb/s-Transfermodus auch andere Teile der SATA-3.0-Spezifikation umsetzt, etwa das optimierte Native Command Queuing (NCQ), bleibt offen. Marvell erwähnt aber noch AES256-Verschlüsselung. Gigabyte wiederum spricht von einem speziellen Trusted Platform Module (Smart TPM), das kryptografische Schlüssel erzeugen kann, die Bluetooth-Handys oder USB-Sticks sicher identifizieren.

Asus und Gigabyte wollen in einigen Wochen auch LGA1366-Mainboards für Core-i7-900-Prozessoren mit dem Chipsatz X58 und SATA-6Gb/s- sowie USB-3.0-Adaptern vorstellen; der X58 besitzt 32 PCIe-2.0-Lanes, sodass sich außer einer PCIe-2.0-x16-Grafikkarte auch eine weitere mit acht Lanes und zusätzliche PCIe-2.0-Hostadapter anbinden lassen. Nach Spekulationen will Intel einen USB-3.0-tauglichen Nachfolger des P55 für die billigeren LGA1156-Mainboards möglicherweise erst 2011 vorstellen; vielleicht erscheint aber immerhin schon 2010 ein P55-Nachfolger mit PCIe-2.0-Unterstützung, der die aktuell nötigen Klimmzüge der Boardhersteller überflüssig macht. (ciw)