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T-Online startet eigenes Musikportal

T-Online bringt einen eigenen Dienst zum Download von Musik aus dem Internet: Die Dateien im Windows-Media-Format sollen in MP3 gewandelt, auf Player übertragen und auf CD gebrannt werden können.

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Von
  • Jürgen Kuri

T-Online startet auf der Internationalen Funkausstellung einen eigenen Dienst zum Download von Musik aus dem Internet. Zum Start am Freitag sollen rund 20.000 Titel kostenpflichtig angeboten werden. In den kommenden Monaten werde sich die Zahl der angebotenen Titel auf bis zu 300.000 erhöhen, kündigte T-Online-Sprecher Michael Schlechtriem an.

Unter der Adresse www.musicload.de, die am Donnerstag noch lediglich einen Login-Dialog präsentierte, sollen Titel verschiedener Labels angeboten werden. Die Musik wird in Microsofts WMA9-Format angeboten. "Die Dateien können dann in MP3-Files umgewandelt werden und auf tragbare Player kopiert oder auf CD gebrannt werden", sagte Schlechtriem laut dpa. Die Preise sollen bei 99 Cent bis 1,79 Euro pro Song liegen, "je nach Aktualität und Wichtigkeit des Interpreten".

T-Online hatte bereits zur CeBIT in diesem Jahr einen Testlauf unter dem Namen "T-Music" gezeigt. Damals war bekannt geworden, dass die Telekom-Tochter mit den Labels direkt verhandelt hatte und nicht auf die gemeinsame Initiative der deutschen Musikindustrie wartete. Im März hatte T-Online bereits mit der Bertelsmann Music Group und EMI zwei der Majors für das eigene Angebot gewinnen können. T-Online setzte auf eigene Verträge mit den Rechteinhabern: "Wir sehen uns als Inhalteanbieter und verhandeln separat mit den einzelnen Labels", betonte Schlechtriem schon auf der CeBIT gegenüber heise online. Nun startet T-Online mit der eigenen Plattform tatsächlich noch vor der gemeinsamen Initiative der Plattenindustrie, die einen Dienst unter dem Namen Phonoline einrichten will. "Der Aspekt Zeit war für uns jetzt wesentlich", sagte Schlechtriem.

Ein genaues Startdatum für Phonoline über den angekündigten Termin "im Herbst" hinaus ist indessen noch immer nicht in Sicht. Dennoch begrüßt die Plattenindustrie das Angebot von T-Online. "Wir finden alle legalen Angebote gut", sagte Hartmut Spiesecke, Sprecher des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, gegenüber dpa. "Dem Musikanbieter kann es egal sein, von welcher Site die Titel schließlich heruntergeladen werden. Hauptsache, es wird bezahlt." Allerdings sieht Spiesecke für die Zukunft Konkurrenz zwischen den Endanbietern. "Aber für Musikliebhaber ist das doch gut, die Angebote werden dadurch besser." (jk)