Bluetooth SIG wendet sich von UWB ab

Die Interessengruppe der Bluetooth-Hersteller übernimmt die Highspeed-Funktechnik nicht, weil sie anders als die eigenen Spezifikationen nicht ohne Lizenzgebühren zu haben ist.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Die Bluetooth Special Interest Group (Bluetooth-SIG) hat das Vorhaben, die Ultrawideband-Technik (UWB) als drahtloses Trägermedium für ein Highspeed-Bluetooth zu verwenden, aufgegeben. Die Funkspezifikation, die wie USB 2.0 für maximal 480 MBit/s ausgelegt worden ist, hatte ursprünglich die WiMedia Alliance entwickelt und im Zuge ihrer vor Monaten angekündigten Auflösung der Bluetooth SIG überantworten wollen. Der WiMedia-Allianz mangelte es zuletzt deutlich am Engagement ihrer Mitglieder und attraktive UWB-Geräte kamen einfach nicht in den Handel. Die SIG hatte zwar deutliches Interesse an der Spezifikation, wollte sie aber nicht übernehmen, weil sie anders als die hauseigenen Bluetooth-Spezifikationen nicht ohne Lizenzgebühren zu haben sei.

Manche WiMedia-Mitglieder waren dem Modell einer gebührfreien Nutzung nicht zugänglich, beklagte Mike Foley, Chairman der Bluetooth SIG. "Nun", so Foley mit offensichtlichem Unverständnis, "könnten diese Mitglieder Lizenzgebühren in einem Markt mit Null Einheiten verlangen, viel Glück dabei". Eine Sprecherin des UWB-Verfechters Alereon verteidigte die starre Haltung - eine Änderung der WiMedia-Richtlinien sei angesichts von einst bis zu 350 Mitgliedern einfach nicht durchführbar.

Statt UWB erwägt die Bluetooth SIG nun auf die noch in Entwicklung befindliche 60-GHz-Technik umzuschwenken, um ein künftiges High-Rate-Bluetooth zu entwickeln. (dz)