Rasantes Wachstum der Anti-Terror-Liste in den USA

Laut jetzt veröffentlichten Informationen des US-Senats nahm das FBI in jüngster Zeit täglich durchschnittlich 1600 neue Terrorverdächtige ins Visier. Insgesamt soll die Anti-Terror-Datei über eine Million Einträge enthalten.

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Laut jetzt veröffentlichten Informationen nimmt das FBI täglich eine große Zahl von Leuten als Terrorverdächtige ins Visier. Wie die Washington Post unter Berufung auf das Blog Secrecy News am Sonntag berichtete, machten US-Geheimdienste zwischen März 2008 und März 2009 täglich durchschnittlich 1600 Vorschläge für die Anti-Terror-Liste der Polizeibehörde. Laut Akten, die das FBI dem Justizausschuss des US-Senats im September übergab, sollen für die Aufnahme der entsprechenden Personen in die Anti-Terror-Datei "ausreichende Verdachtsmomente" vorgelegen haben.

Vertreter der Ermittlungseinrichtung betonten jedoch, dass nicht jede "Nominierung" sich tatsächlich auf ein neues Individuum beziehe. Bei vielen handle es sich um Pseudonyme oder andere Schreibvarianten für bereits gelistete Verdächtige.

Insgesamt soll die Anti-Terror-Liste über 400.000 einzelne Namen bei über einer Million Einträgen enthalten. 600 Namen und 4800 Einträge sollen täglich zur Löschung beziehungsweise Korrektur vorgeschlagen werden. Unter den Verzeichneten seien weniger als fünf Prozent US-Bürger oder legale Einwohner. Zudem sollen sich neun Prozent der aufgeführten Personen auch auf der "No Fly"-Liste der US-Regierung im Rahmen des Screening-Programms "Secure Flight" befinden.

Die Anti-Terror-Liste ist Teil eines Datenbanksystems, das das FBI anderen Berichten zufolge in einem gesonderten National Security Branch Analysis Center (NSAC) in der Nähe von Washington unterhält. Insgesamt sollen darin über 1,5 Milliarden Einträgen über US-Bürger und Ausländer aus Regierungs- und Unternehmensquellen. Das System soll wie eine Meta-Suchmaschine funktionieren, aber auch Muster- und Linkanalysen unterstützen. (jk)