Windmühlen stören Luftfahrt

Große Windkraftanlagen können Radarsysteme beeinträchtigen. Forscher des Herstellers Vestas arbeiten deshalb nun an so genannten "Stealth"-Rotorblättern.

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Der Ausbau der Windkraft in aller Welt schreitet rasant voran. Bislang wenig bekannt ist aber ein Problem, das dieses Tempo derzeit noch drosselt: Windräder stören die Radarsysteme der Luftfahrt – und werden deshalb mancherorts nicht genehmigt. Dem wollen der dänische Windrad-Hersteller Vestas und das britische Militärtechnik-Unternehmen QinetiQ mit sogenannten "Stealth"-Rotorblättern abhelfen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Nachdem man die Technik im Oktober in einem Demo-Projekt getestet habe, wolle man nun das erste komplette Stealth-Windrad errichten, sagt Steve Appleton, Vestas-Spezialist für Komposit-Werkstoffe. Ende 2010 könnte dann die serienmäßige Produktion beginnen. "Wenn die Technologie einwandfrei funktioniert und grünes Licht bekommt, würde uns das einen Wettbewerbsvorteil geben", glaubt Appleton.

Bislang ist aber nicht klar, wie effektiv sich Windkraftanlagen aus den Radarschirmen heraushalten lassen. Vor allem das Militär mit seinen Radarsystemen, die eine sehr lange Reichweite haben, hat ein Interesse daran, das Problem in den Griff zu bekommen. Die britische Regierung startete deshalb im vergangenen Monat mit dem Radaranlagen-Hersteller Raytheon Canada ein Forschungsprojekt über 8,5 Millionen Dollar. Es soll bereits bestehende Flugsicherungssysteme so umrüsten, dass die den Radarabdruck eines Windrades zweifelsfrei erkennen und herausrechnen können.

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(bsc)