E-Mailer Eudora 6 freigegeben

Der neue Spam-Filter bleibt Benutzern der Bezahl-Variante vorbehalten.

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Von
  • Peter Monnerjahn

Der Mobilfunk-Spezialist Qualcomm, Endanwendern vor allem durch das Mailprogramm Eudora bekannt, hat Version 6 der Mail-Software zum Download freigegeben. Neben der Windows-Version gibt es separate Installer für Mac OS 9 und Mac OS X. Die wichtigste Neuerung des auch optisch leicht modernisierten Eudora ist eine Bayes-Filter-basierte Spam-Erkennung, die Mail-Müll direkt in einen Junk-Ordner verschiebt. Da der Benutzer den Algorithmus bei falsch erkannten Mails über Menüs oder Buttons trainieren kann, erkennt Eudora den für den jeweiligen Benutzer typischen Spam mit der Zeit immer besser.

Zu der sehr guten Erkennungsleistung trägt ebenfalls maßgeblich bei, dass Eudora das Adressbuch als Whitelist benutzt -- Mails bekannter Absender gelten automatisch als erwünscht. Auch Absender von manuell als nicht-Spam definierten Mails können auf Wunsch automatisch in ein separates Adressbuch übernommen werden, sodass sie beim nächsten Auftauchen korrekt erkannt werden.

Ebenfall neu im Programm ist ein so genannter Content Concentrator, der Mails insbesondere in der Vorschau auf das Wesentliche reduzieren soll -- nur minimale Header und von Redundanzen bereinigter Text. Nützlicher dürfte da die Contextual-Filing-Funktion sein: Markiert man in einer Mail ein Wort, gibt es per Kontextmenü die Möglichkeit, die Mail direkt in einen Ordner dieses Namens zu verschieben.

Auch die so genannte SMTP Relay Personality könnte Freunde finden: Wer beispielsweise in der Firma Mails nur über den firmeneigenen SMTP-Server verschicken darf, kann den dazugehörigen Account in Eudora als Relay definieren; andere Accounts verschicken dann über das Relay mit all dessen Einstellungen. Weitere Verbesserungen betreffen vor allem die IMAP-Kompatibilität von Eudora. Details dazu gibt es in den Release Notes nachzulesen.

Zwar vertreibt Hersteller Qualcomm seinen E-Mail-Client weiterhin in den drei Varianten Light, Sponsored und Paid. Die Spam-Erkennung ist aber nur in der Bezahl-Variante aktiv. Die ist dann auch um 10 US-Dollar teurer geworden: Wer schon einmal die Paid-Version eingesetzt hat, muss 40 Dollar berappen, neue Nutzer gar 50 Dollar. Dafür erhält man dann auch ein Jahr lang alle Updates sowie persönlichen Support. Zudem wird die 6er-Version auf April zurückdatiert -- wer also im April 2002 oder später gezahlt hat, bekommt das Update auf Version 6 noch umsonst. (Peter Monnerjahn) / (jo)