Fensterputz-Roboter bald serienreif

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung entwickelt eine Putzhilfe für den Haushalt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung entwickelt einen Fensterputz-Roboter für den Haushalt, der schon bald die Serienreife erreicht haben soll. Der Prototyp RACCOON, den das Fraunhofer IPA im vergangenen Jahr vorgestellt hat, war mit einem Gewicht von 6,5 kg und einer Grundfläche von der Größe eines DIN-A3-Blattes noch recht unhandlich. Jetzt haben die Fraunhofer-Wissenschaftler ein "Funktionsmuster" hergestellt, das nur noch 600 g schwer ist und eine Grundfläche von 10 × 15 cm bedeckt.

Bei der Weiterentwicklung konzentrierten sie sich besonders auf den Antrieb: In diesen neuesten Entwicklungen haben die IPAler das Prinzip des gleitenden Saugnapfs für ihren frei kletternden Fensterputzer favorisiert. Das Prinzip des gleitenden Saugnapfs beruht auf einer zur Scheibe hin offenen Vakuumkammer -- dem Saugnapf --, in der durch eine Vakuumpumpe ein definierter Unterdruck erzeugt und gehalten wird. Über einen Antrieb kann nun diese Vakuumkammer auf der Scheibe verfahren werden. Damit der Saugnapf auf der Scheibe rutschen kann, pumpt eine Fluidpumpe in regelmäßigen Abständen durch winzige Bohrungen wenige Milliliter einer Flüssigkeit aus einem an Bord befindlichen Tank zwischen Scheibe und Dichtfläche. So entsteht ein Flüssigkeitsfilm, der ein extrem reibungsarmes und damit energiesparendes Gleiten erlaubt.

In den folgenden Entwicklungsschritten soll dieses Prinzip aus dem Stadium des Funktionsmusters in einen Prototyp überführt werden. Dabei sollen Größe und Gewicht weiter optimiert werden. Damit das Gerät, das nach Angaben der Wissenschaftler rund 200 Euro kosten wird, schon bald auf den Markt kommt, sucht das Fraunhofer IPA Partner mit Kompetenzen in der Reinigungstechnik sowie Partner mit Interesse an der Produktion des Fensterputzroboters. (wst)