Spring Expert Day: die Spring-Welt aus Sicht der Insider
SpringSource ist bekannt für die Entwicklung des populären Java-Frameworks Spring. Dass die Firma weitere zahlreiche Produkte und Dienstleistungen im Portfolio führt, verdeutlichten die Experten auf dem Spring Expert Day.
- Markus Stäuble
SpringSource ist bekannt für die Entwicklung des populären Java-Frameworks Spring. Dass die Firma weitere zahlreiche Produkte und Dienstleistungen im Portfolio führt, verdeutlichten die Experten auf dem Spring Expert Day, der am 10. März rund 270 Teilnehmer lockte.
Zusätzlich zur etablierten SpringOne hat SpringSource, das Unternehmen hinter dem Spring-Framework, jetzt eine eintägige deutschsprachige Veranstaltung durchgeführt, den Spring Expert Day. Dieser Thementag lockte am 10. März 2009 in München circa 270 Teilnehmer an. Anliegen der Spring-Experten war, Frameworks und Produkte des SpringSource-Portfolios vorzustellen.
Eberhard Wolff, Regional Director und Principal Consultant, eröffnete den Tag mit einer Vorstellung des Portfolios und Geschäftsmodells. Um zu zeigen, dass hinter SpringSource mehr als nur Spring steckt, ging Wolff näher auf Produkte wie Enterprise Ready Server (ERS) und tc Server sowie die Dienstleistungen rund um Apache-Projekte wie Tomcat ein. Ebenfalls wies er kurz auf die G2One-Übernahme (die Firma hinter Groovy und Grails) im November 2008 hin. Zur Erläuterung des Geschäftsmodells bemerkte Wolff, dass SpringSource sich über Support, Subskriptionsmodelle, Consulting und Trainings finanziert.
Jürgen Höller, Mitbegründer und Chefarchitekt des Spring-Frameworks, stellte in seinem Vortrag Spring 3.0 vor, die demnächst zu erwartende nächste Release. Das Thema war sicherlich das am meisten erwartete des Tages. Anfangs gab Höller einen Rückblick auf Spring 2.5 und seine auf Annotationen aufsetzende Konfiguration, gefolgt von einem Überblick über die wichtigsten Bereiche des zukünftigen Spring, die bereits der heise Developer-Artikel "Spring 3 steht vor der Tür – ein erster Ausblick" vorgestellt hat. Er wies darauf hin, dass Spring 3.0 mindestens Java 5 voraussetzt.
Auch die neu entworfene Spring Expression Language (Unified EL++ genannt), die an die Unified EL angelegt ist, erläuterte er kurz. Die EL ist unter anderem in der Bean-Konfiguration zu nutzen. Er präsentierte Beispiele für Annotationen. Der EL Parser ist von SpringSource komplett selbst entwickelt und wird auch in Spring Web Flow 3 zum Einsatz kommen. Weiterhin wies der Spring-Architekt auf den in Kürze zu erwartenden dritten Milestone hin, in dem die deklarative Validierung umgesetzt sein soll. Ein wichtiges Thema innerhalb von Spring 3 ist die Unterstützung von REST, dieses Paradigma ist kein Anhängsel, sondern eines der Kernkonzepte von Spring MVC 3 (einem Spring-3-Bestandteil). Zum Abschluss gab Höller einen Ausblick auf Spring 3.2, das Java EE 6 unterstützen wird. Hier nannte er explizit die Einbindung von Servlet 3.0 und des JSR 236 ("Concurrency Utilities for Java EE").
Im Vortrag "SpringSource dm Server – Application Server der nächsten Generation" erläuterte Wolff die dem Server zugrunde liegende OSGi-Technik und wie eine vorhandene Web- zu einer OSGi-basierten Anwendung zu portieren ist. Die Teilnehmer erfuhren, dass sie vorhandene Webanwendungen nicht sofort komplett umstellen müssen, damit diese im dm Server laufen können.
Agim Emruli stellte in seinem Vortrag "Web Anwendungen und mehr mit Spring" die Bestandteile des Spring Web Stack vor. Hier sind Spring MVC, Spring Web Flow, Spring Faces (Spring-JSF-Integraton), Spring JavaScript und Spring-BlazeDS-Integration zu nennen, aber auch die UnterstĂĽtzung der Ajax-Technik.
Der danach geplante Vortrag "Spring Security Advanced" fiel aus. Die Veranstalter liefern hierzu nachträglich ein Webinar. Als Ersatz präsentierte Wolff das Thema "Spring Web Service, Spring Integration und Spring Batch". In einem Beispiel zeigte Wolff den Teilnehmern Ansätze, wie die drei Frameworks einzusetzen sind.
Als FortfĂĽhrung des OSGi-Themas fĂĽhrte Christian Dupuis im Vortag "Entwicklungswerkzeuge fĂĽr Spring und OSGi" die VorzĂĽge der Spring Source Tool Suite (STS) vor. Die STS ist eine auf Eclipse aufsetzende IDE fĂĽr Spring-Projekte. Vor allem die UnterstĂĽtzung des dm Server spielt im OSGi-Kontext eine wichtige Rolle. Nach der Darstellung einiger Features ging Dupuis zum Ende auf die Roadmap der Suite ein (hier ist vor allem die Spring-3-UnterstĂĽtzung zu nennen).
Im letzten Vortrag des Tages "Management von Spring-Anwendungen mit SpringSource AMS" wies Emruli darauf hin, dass AMS weniger in der Entwicklung als vielmehr im Betrieb von Spring-Anwendungen anzusiedeln sei. AMS ist ein Monitoring-Tool fĂĽr Spring-Anwendungen, das als Laufzeitumgebung Java 5 voraussetzt. Nach einer kurzen EinfĂĽhrung in die Architektur von AMS ging Emruli auf die Funktionsweise ein. Zum Ende nannte er kurz zukĂĽnftige Funktionen wie DiagnoseĂĽbersichten fĂĽr die Laufzeit.
Den Abschluss des Tages bildete eine Fragerunde. Zusammenfassend ist zu konstatieren, dass der Spring Expert Day einen guten Überblick auf das Portfolio von SpringSource gegeben hat. Zusätzlich war sicherlich die Möglichkeit, mit den Spring-Experten direkt in Kontakt zu treten, ein wichtiger Punkt für die Teilnehmer. Die Impulse des Tages haben Hinweise für kommende Projekte gegeben. Für Interessierte stehen die Unterlagen online zur Verfügung. Wenn etwas gefehlt hat, dann vielleicht Spring-Gründer Rod Johnson. (ane)