Eclipse Application Developer Day 2009 in Karlsruhe
Der Eclipse Application Developer Day stellte erfolgreich die Anwendungsentwicklung mit der Eclipse-Plattform in den Vordergrund. Mit weiteren Eclipse-Veranstaltungen im Karlsruher Raum ist zu rechnen.
- Steffen Becker
- Hans Hofmann
- Markus Kopf
Der Eclipse Application Developer Day stellte erfolgreich die Anwendungsentwicklung mit der Eclipse-Plattform in den Vordergrund. Mit weiteren Eclipse-Veranstaltungen im Karlsruher Raum ist zu rechnen.
Der Eclipse Application Developer Day (EADD) am 7. Juli 2009 in Ettlingen bei Karlsruhe bot Vorträge rund um die Anwendungsentwicklung auf Basis der Eclipse-Plattform. Die Veranstaltung war kostenlos, was dem Sponsoring der Organisatoren andrena objects, EclipseSource und dem FZI Forschungszentrum Informatik sowie den Firmen Bredex, *instinctools, itemis, MicroDoc und SAP und der Eclipse Foundation geschuldet war. Die bis auf den letzten Platz ausgebuchte Konferenz zählte rund 130 Teilnehmer zuzüglich der Referenten.
Zwei Keynotes, die eine eingangs des EADD, die andere am späten Nachmittag, dienten als organisatorische Klammer für das Programm aus knapp 20 Vorträgen in zwei Vortragsschienen. Den Auftakt machten Jochen Krause, Geschäftsführer des strategischen Eclipse-Mitglieds EclipseSource, und Harald Müller von SAP, der dort für die Java-Server-Familie samt zugehöriger Tools und Infrastrukturprodukte zuständig ist. Sie beschäftigten sich mit der Frage, ob die Eclipse Runtime reif für den geschäftlichen Einsatz ist und kamen durchweg zu einem positiven Fazit. Kein Wunder, ist EclipseSource maßgeblich an den meisten Runtime-Projekten beteiligt und SAP gerade dabei, viel Geld und Zeit in sie zu investieren.
Die anderen Vorträge befassten sich mit recht unterschiedlichen Themen. Leif Frenzel und Stefan Schürle setzten sich mit der Frage auseinander, wie sich qualitativ hochwertige Eclipse-Anwendungen erstellen lassen. Wolfgang Frank und Markus Kopf präsentierten, wie man mit einer domänenspezifische Sprache auf Basis von Xtext plattformübergreifende Applikationen für mobile Geräte wie iPhone oder Android generieren kann. Christian Campo gab einen Einblick in die Erstellung von Geschäftsanwendungen mit dem Eclipse-Riena-Projekt, während Jens Kübler über Erfahrungen mit dem automatisierten Testen von SWT (Standard Widget Toolkit)-Benutzeroberflächen berichtete. Frank Gerhardt stellte den Einsatz und Nutzen von Eclipse DataBinding anhand einer Beispielanwendung vor. Und Steffen Becker bot einen Erfahrungsbericht über den Einsatz modellgetriebener Softwareentwicklung bei der Erstellung des FZI-eigenen Palladio-Werkzeugs.
Weiterhin konnten sich die Besucher über Dokumentationsmöglichkeiten von RCP-Anwendungen in Alexej Spas' Vortrag informieren. Benjamin Muskalla stellte die parallele Entwicklung von Web- und Desktopanwendungen mit RAP (Rich AJAX Platform) und RCP (Rich Client Platform) ins Zentrum seines Vortrags. Hans-Joachim Brede erklärte die Vor- und Nachteile, die das Testen von Anwendungen aus der Kundensicht mit Keywords bietet. Ein Live-Webinar mit Chris Aniszczyk beleuchtete das OSGi-Framework aus Sicht der Eclipse-Entwickler und stellte beispielsweise das Konzept der OSGI Bundles dem der Eclipse-Plug-ins gegenüber.
Die zweite Keynote des Tages hielt Thomas Schindl, der einen Ausblick auf die aktuellen Entwicklungen hin zur nächsten Generation von Eclipse, e4, bot, für das er einer der maßgeblichen Committer ist. Insbesondere ging Schindl auf die Optionen ein, die sich durch die neue Modellierung der Eclipse-Benutzeroberfläche als EMF-Modell ergeben, und demonstrierte sie an praktischen Beispielen. Den Abschluss des EADD bildete eine Panel-Diskussion mit Wolfgang Frank (Geschäftsführer itemis), Hendrik Höfer (Geschäftsführer MicroDoc), Jochen Krause und Karsten Schmidt (bei SAP an der Eclipse-Strategie beteiligt), moderiert von heise Developer-Redakteur Alexander Neumann. Herauszuheben war hier vielleicht, dass die Beteiligten die Innovationsfreudigkeit bei Eclipse nicht mehr in der IDE sehen, sondern in den sie begleitenden Projekten im Rahmen von eclipse.org.
Insgesamt gab der EADD allen Beteiligten eine gute Gelegenheit, sich ĂĽber praxisrelevante Techniken zu informieren, mit anderen Interessenten aus dem Eclipse-Umfeld auszutauschen und neue Kontakte zu knĂĽpfen. Der EADD positioniert sich damit gut zwischen dem bekannten Eclipse Summit Europe und den Eclipse Demo Camps. In Zukunft wird es sicherlich weitere Veranstaltungen in Karlsruhe geben, die den Einsatz von Eclipse zum zentralen Thema haben.
Steffen Becker
ist Abteilungsleiter des Bereichs Software-Engineering am FZI Forschungszentrum Informatik. Seine Schwerpunkte liegen in modellgetriebener Softwareentwicklung und der Analyse von Softwarequalität.
Hans Hofmann
ist Architekt und Scrum Master bei der SAP AG und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit modellgetriebener Softwareentwicklung (MDSD) und agilen Entwicklungsmethoden.
Markus Kopf
ist Softwarearchitekt, Scrum Master und Coach bei itemis. Seine Schwerpunkte liegen insbesondere bei der modellbasierte Softwareentwicklung sowie im Eclipse-Umfeld.
(ane)