Preisexplosion: Speicher um weitere 20 Prozent teurer
Das ruinöse Preistreiben der Speicherbranche ist gestoppt. DDR2-800-Speicher sind mittlerweile doppelt so teuer, als noch im Januar. Marktbeobachter rechnen in den kommenden Wochen mit einem stabilen HEK. DDR3-Module haben preislich zu DDR2 aufgeschlossen.
Seit Anfang Oktober sind die HEKs fĂĽr DDR2-RAM zwischen zehn und 24 Prozent gestiegen.
Aktuell stabilisieren sich die HEKs für Speichermodule. Im 4-Wochen-Rückblick verbuchen DDR2-800-Module allerdings einen Preisanstieg von durchschnittlich 22 Prozent. Originalware mit 2 GByte kratzt in der KW 45 mit 31,90 Euro an der 32-Euro-Marke. So teuer waren DDR2-800-RAMs zuletzt Ende 2007. Zum Vergleich: Im Januar konnten Wiederverkäufer beispielsweise entsprechende Kingston-Module für unter 15 Euro beziehen. Seitdem hat sich allerdings die Liefersituation deutlich verschlechtert.
"Das Preisniveau für DDR2- und DDR3-Chips ist aktuell identisch", erklärt Ulf Kilper, Produktmanager bei Devil. "Von einzelnen Herstellern abgesehen, bleibt die Verfügbarkeit für DDR2 insgesamt stabil, während die Preise für DDR3-1333 derzeit stark anziehen." Hier sollten Fachhändler mit einer möglichen Allokation kalkulieren.
DDR3-1333 mit 2 GByte kosten in der KW 45 etwas über 35 Euro (Markenware). Dies entspricht gegenüber den Kursen Anfang Oktober einem Preisanstieg von 20 Prozent. Ein 4-GByte-Kit beläuft sich auf rund 71 Euro. Hier sind die HEKs dagegen leicht gesunken.
Die Nachfrage nach DDR2-Modulen bewegt sich weiterhin auf einem konstant hohen Niveau. Dies wird auch mittelfristig so bleiben. "Noch sind viele Mainboards im Markt, die DDR2-Technologie erfordern", meint Kilper. "Für DDR3 steigt die Nachfrage kontinuierlich an, was auch durch die Parität der Chip-Preise beider Technologien (DDR2 und DDR3, 128Mbx8) begünstigt wird."
Auch am Spotmarkt haben die Preise deutlich angezogen. Für einen 1-Gbit-Chip werden momentan 2,78 US-Dollar verlangt. Marktbeobachter erwarten sogar Preise in Höhe von 3 US-Dollar. Noch vor zwölf Monaten wurden für den 1-Gbit-Chip lediglich 59 US-Cent bezahlt.
Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH
Ein verlässlicher Ausblick auf die Entwicklung in den kommenden Wochen fällt schwer. Reseller müssen aber nicht mit dem schlimmsten rechnen, ist Devil-Manager Kilper überzeugt: "Vorbehaltlich eines stabilen Dollarkurses bleiben auch die Speicherpreise stabil oder steigen allenfalls moderat an." Ein erneuter extremer Preisanstieg wie im Oktober sei aktuell nicht zu erwarten. Zudem wecke Microsofts neues Betriebssystem Windows 7 das Interesse der Anwender, sich wieder intensiver mit den Hardware-Komponenten ihrer Systeme zu befassen. Dies habe positive Auswirkungen auf das Auf- und Umrüstgeschäft. (map)