Handy-Display hilft auf dem Weg zum Nichtraucher
"Visuelles Rauschen" auf dem Display soll es Rauchern kĂĽnftig erleichtern, auf den Griff zur Zigarette zu verzichten.
Raucher, die ihrem Laster entsagen wollen, können vielleicht schon bald auf die Hilfe ihres Handys setzen. Ein Programm zur Raucherentwöhnung stellt dabei flackernde Bildpunkte auf der Anzeige dar, so genanntes "visuelles Rauschen". Dr. John May von der Universität Sheffield in Großbritannien hat den unbewussten Ablauf von Gedanken bis zum zwanghaften Griff zur Zigarette untersucht und ist überzeugt, dass sein Therapieansatz funktioniert.
Seine Arbeit legt den Schluss nahe, dass sich zahlreiche unbewusste Vorgänge abspielen, bevor das Verlangen nach einer Zigarette übermächtig wird. Das flimmernde Display soll den Teufelskreis zwischen dem Gedanken ans Rauchen und der positiven Rückkopplung durch den Griff zur Zigarette durchbrechen, indem das Gehirn durch das visuelle Rauschen abgelenkt wird. Die Entstehung eines positiven Bildes im Kopf mit der Belohnung durch eine Zigarette soll so unterbrochen werden.
Laut May könne man sich vorstellen, dass es künftig ähnlich wie zum Starten eines Spiels auch einen Menüpunkt "Stopp das Verlangen" geben könnte. Allerdings darf das Gerät dafür nicht zu klein sein: Laut May benötigen auch mobile Geräte eine entsprechende Auflösung, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Das Verfahren hatte May mit einer Gruppe Studenten an Desktop-Computern getestet. Dabei sei zwar das Verlangen nach einer Zigarette zurückgegangen, es müsse jedoch noch nachgewiesen werden, dass auch der Konsum zurückgehe. Nach Mays Ansicht könnte das Rausch-Bild bisherige Therapieansätze zur Raucherentwöhnung ergänzen. (uma)