Deutscher PC-Markt steht im europäischen Vergleich wieder besser da
Für das dritte Quartal 2009 meldet Gartner einen leichten Rückgang der in Westeuropa verkauften Rechner auf 16,7 Millionen Stück. In Deutschland steht unterdessen ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu Buche.
Einen leichten Rückgang der PC-Verkäufe um 0,3 Prozent registrierten die Marktforscher von Gartner für das dritte Quartal 2009 in Westeuropa. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sanken die Verkaufszahlen auf 16,7 Millionen Stück – sie liegen damit allerdings rund 30 Prozent über dem Niveau der Monate April, Mai und Juni. Im europäischen Vergleich am besten abgeschnitten hat der deutsche Markt.
Während in Großbritannien die Verkaufszahlen weiterhin rückläufig sind und der drittgrößte Markt Frankreich nur knapp zwei Prozent wachsen konnte, verzeichnete Gartner hierzulande wieder ein Plus von 3,7 Prozent auf 3,34 Millionen Einheiten. Deutschland liegt damit sogar über dem weltweiten Wachstumsniveau im dritten Quartal 2009. Zwar gebe es Hinweise auf eine Besserung des Verbrauchervertrauens, aber auch der Trend hin zu Billig-PCs verschärfe sich weiter, warnte Gartner-Analystin Meike Escherich: "Die Käufer sind jedoch noch sehr preissensibel und die Volumenverkäufe haben sich zu niedrigeren Preislagen hin bewegt — noch stärker als in den vergangenen Quartalen."
Das aktuelle Wachstum wird erneut von mobilen Rechnern getrieben, deren Absatzzahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 um 12 Prozent kletterten, bei Desktop-PCs steht hingegen ein Minus von 10 Prozent zu Buche. Während private Verbraucher entscheidende Impulse setzen, zeigen sich Firmenkunden nach wie vor zurückhaltend; das B2B-Geschäft ging um 3 Prozent zurück. Für die erste Jahreshälfte 2010 gibt sich Escherich daher auch eher pessimistisch: Gartner rechnet mit einer weiteren Wachstumsdelle. Allerdings komme die Markteinführung von Windows 7 zu einem günstigen Zeitpunkt, vor allem gewerbliche Kunden könnten das neue Betriebssystem zum Anlass für Neuinvestitionen nehmen, glaubt Escherich.
Die fünf größten PC-Hersteller hierzulande profitieren unterdessen sehr unterschiedlich von der Marktentwicklung. Während Acer, Hewlett-Packard und Asus, die allesamt auch ein breites Portfolio der beliebten Netbooks anbieten, deutlich zweistellig zulegen konnten, mussten Fujitsu und Dell deutliche – ebenfalls zweistellige – Einbußen hinnehmen. Acer nimmt nun mit fast 27 Prozent Marktanteil eine unangefochtene Spitzenstellung ein, Asus arbeitet sich allmählich zum dritten Rang vor, den Fujitsu noch einmal knapp verteidigen konnte.
Top-5-PC-Hersteller Deutschland, Q3-2009 (Stückzahlen in Tausend) | |||||
Firma | Stück Q3-2009 | Marktanteil Q3-2009 | Stück Q3-2008 | Marktanteil Q3-2008 | Veränderung Q3-2008 zu Q3-2009 |
Acer | 891 | 26,7 % | 634 | 19,7 % | 40,5 % |
Hewlett-Packard | 486 | 14,6 % | 435 | 13,5 % | 11,8 % |
Fujitsu TS | 272 | 8,1 % | 339 | 10,5 % | –19,9 % |
Asus | 257 | 7,7 % | 206 | 6,4 % | 25,1 % |
Dell | 230 | 6,9 % | 317 | 9,8 % | –27,4 % |
Andere | 1205 | 36,0 % | 1292 | 40,1 % | –6,8 % |
Gesamtmarkt | 3341 | 100,0 % | 3223 | 100,0 % | 3,7 % |
Quelle: Gartner 2009 |
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