Abspecken mit Bing und Wolfram Alpha

Kurz nachdem Wolfram Research das API für seinen Webdienst Wolfram Alpha vorgestellt hat, präsentiert die Firma den ersten prominenten Kunden: Microsofts Suchmaschine Bing.

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Von
  • Peter König

Vor knapp einem Monat stellte Wolfram Research das API für seine "rechnende Wissensmaschine" (computational knowledge engine) Wolfram Alpha vor. Gestern präsentierte die Firma ihren ersten prominenten Kunden – die Microsoft-Suchmaschine Bing. Die Früchte der Zusammenarbeit zwischen Wolfram und Microsoft sollen in den nächsten Tagen live bei Bing auftauchen, wenn auch zunächst nur in der US-Version.

Die Microsoft-Entwickler haben allerdings nicht die volle Kraft von Wolfram Alpha unter die Haube ihrer Suchmaschine gepackt, sondern fangen erst einmal mit Hausaufgabenhilfe und "harter Mathematik" an, wie es im Bing-Blog heißt. Und noch ein weiteres Thema liegt Microsoft am Herzen: gesunde Ernährung. Rund 90 Millionen Amerikaner pro Jahr seien auf Diät, so die Begründung – Informationen zu Kalorien- und Fettgehalt bestimmter Lebensmittel sollten deshalb von besonderem Interesse sein. Wer auf Bing nach bestimmten Lebensmitteln sucht, soll deshalb in Zukunft alle wesentlichen Nährwerte auf einem separaten Karteireiter gesammelt präsentiert bekommen. Die Eingabe von "bmi calculator" soll sogar einen interaktiven Body-Mass-Index-Rechner hervorzaubern, in dessen Textfelder der Anwender sein Gewicht und seine Größe eintragen kann – eine Funktion, die Wolfram Alpha ebenfalls bietet.

Die Kooperation der beiden Firmen kommt nicht völlig überraschend, entsprechende Gerüchte kursierten bereits im August. Ob es tatsächlich an der Ankündigung und dem Start von Wolfram Alpha im Mai dieses Jahres lag oder ob die Zeit ohnehin reif war, sei dahingestellt – jedenfalls ist der Markt der Suchmaschinen und ähnlicher Webdienste seitdem wieder ordentlich in Bewegung geraten. Google hat seit gestern übrigens auch etwas neues zu bieten: Seine Suche in Daten von offizieller Stelle wie dem US-amerikanischen Bureau of Labor Statistics und dem U.S. Census Bureau's Population Division wurde um Daten der Weltbank erweitert. Diese führt Buch über insgesamt 17 Indikatoren zu einzelnen Staaten, etwa deren CO2-Ausstoß, die Höhe der Rüstungsausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt oder die Lebenserwartung. (pek)