Bundesweite Polizeiaktion gegen Abzocke mit 0190er-Nummern

Die Polizei hat heute in fünf Bundesländern 18 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht.

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Bei einer Aktion gegen kriminelle Abzocke mit 0190er-Nummern hat die Polizei 18 Wohnungen und Geschäftsräume in fünf Bundesländern durchsucht. Ein Verantwortlicher einer nordhessischen Internet-Firma wurde verhaftet, teilt das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden heute mit. Die Firma soll mindestens 280 Internetnutzer mit manipulierter Software um 37.000 Euro gebracht haben. Durchsuchungen gab es in Hessen, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.

Die Firma soll zwischen Februar 2001 und März 2003 manipulierte Computersoftware zu betrügerischen Zwecken eingesetzt oder weiter gegeben haben. Nach den bisherigen Ermittlungen arbeitete die Firma mit weiteren Personen und Firmen zusammen, meldet die Polizei. Als sogenannte Werbepartner hatten die Firmen über ausländische Computer-Server massenhaft E-Mails versandt, die beim Empfänger den Eindruck erweckten, sie seien von einem ihnen bekannten Absender verschickt worden oder es sei eine Grußkarte. Nach dem Anklicken einer solchen E-Mail wurde ein Dialer heruntergeladen und eine teure 0190- oder 0900-Nummer angewählt.

Den hessischen Polizeibehörden wurden im Jahr 2002 im Bereich der Computerkriminalität insgesamt 5347 Straftaten gemeldet. Das sind 31,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Seit Mitte des Jahres 2001 sei entgegen dem allgemeinen Trend aber festzustellen, dass der Missbrauch von 0190-Servicerufnummern mit Dialer-Programmen in Hessen zunimmt, teilt die Polizei mit. (anw)