Disney funkt Videos ins Haus
In drei US-amerikanischen Städten landen Filme bei Abonnenten via Rundfunk auf einer Box, wo sie abgespeichert und gegen eine Gebühr aktiviert werden können.
Disney startet heute zunächst in drei US-amerikanischen Städten den neuen Video-Dienst MovieBeam. Die Nutzer mieten für rund 7 US-Dollar monatlich eine Box mit einer 160-GByte-Festplatte, auf der etwa 100 Filme Platz finden sollen und die an den Fernseher angeschlossen wird. Für jeden aktivierten Film wird eine Gebühr fällig, meldet das Wall Street Journal. Die Filme landen per Rundfunkwellen auf der Box, die von Samsung hergestellt wird. Dabei werden wöchentlich 10 ältere Filme durch neue ersetzt.
Die Box ist an eine Telefondose angeschlossen, damit die Aktivierung eines Filmes gemeldet werden kann. Diese kostet für einen brandneuen Film 4 US-Dollar und für einen älteren 2,50 US-Dollar. Ein aktivierter Film lässt sich 24 Stunden lang anschauen. Der Nutzer verfügt dabei über ähnliche Funktionen wie bei einem DVD-Player. Disney hat bis auf Paramount alle großen Hollywood-Studios als Zulieferer gewinnen können.
Deren Filme sind zunächst in Salt Lake City (Utah), Spokane (Washington) und Jacksonville (Florida) über MovieBeam zu empfangen. Dort arbeitet Disney mit lokalen Fernsehstationen zusammen. Die Filmsignale werden zusammen mit dem Fernsehprogramm ausgestrahlt und sind für gewöhnliche Fernsehzuschauer nicht zu sehen.
Disney zeigt sich also weiter experimentierfreudig, um seine und fremde Inhalte an die Zuschauer zu bringen. Seit knapp drei Wochen testet der Unterhaltungskonzern in vier US-amerikanischen Städten DVDs, die sich nach 48 Stunden selbst zerstören. In MovieBeam will der Konzern 100 Millionen US-Dollar investieren, damit der Dienst im kommenden Jahr landesweit angeboten werden kann. (anw)