Neue Sicherheitsinitiative von Microsoft

Die Redmonder wollen einige hundert Millionen US-Dollar in mehr Sicherheit in ihren Produkten investieren.

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Microsoft überlegt, eine Art Online-Überwachung zu installieren. Diese soll sich jedes Mal, wenn ein Nutzer online geht, einschalten und überwachen, ob das Betriebssystem oder die Antiviren-Software auf dem aktuellen Stand ist. Das geht aus einem Bericht der Montreal Gazette hervor, die ein Interview mit dem kanadischen Microsoft-Chef Frank Clegg zitiert. Der Scan-Service könne Teil einer neuen Sicherheitsinitiative der Redmonder sein, wird in dem Bericht spekuliert. Anfang September hatte Microsoft-Gründer Bill Gates bereits für "automatische Updates" plädiert.

Statistiken belegten, Windows XP sei sicherer und habe weniger Schwachstellen als Windows 2000. Nur sei Windows XP in einem wesentlich größeren Ausmaß das Ziel von Attacken. In ein paar Wochen werde Microsoft die neue Sicherheitsinitiative starten. "Wir werden mehr investieren als 250 Millionen US-Dollar", verspricht Clegg. Ungefähr so viel Geld haben die Redmonder laut dem Bericht in die Kampagne "Trustworthy Computing" gesteckt. Es werde dann nicht bei der derzeitigen Art der Behebung von Sicherheitslücken bleiben, bei der sich die Kunden einzelne Patches besorgen müssen. Viele Unternehmen verzichteten auch aus Zeit- und Kostengründen darauf. Laut dem Newsdienst Cnet meint Microsoft-Manager Orlando Ayala, es sei naiv zu glauben, die Kunden würden alle Patches installieren. Und wenn sie es doch täten, dann seien jene oft schneller, die Schwachstellen mit Viren oder anderem schädlichen Code ausnutzen.

Microsoft habe weiter den Punkt Sicherheit ganz oben auf seiner Agenda, sei auf einem Treffen von Microsoft-CEO Steve Ballmer mit Microsoft-Managern vor zwei Wochen noch einmal festgelegt worden. Der Software-Riese sorgt sich dabei weniger darum, dass die Kunden wegen Sicherheitsbedenken zu Konkurrenzprodukten wechseln. Durch verbesserte Sicherheit müsse Microsoft dafür sorgen, dass heutige und künftige Nutzer vertrauensvoll neue Techniken nutzen können, statt sich zu enthalten. Laut Ayala wolle Microsoft enger mit Firewall-Herstellern zusammenarbeiten. Gerüchte, der Konzern wolle in das Geschäft mit Antiviren-Software einsteigen, wollte er nicht bestätigen. (anw)