Uni Florida mit Servern gegen P2P auf dem Campus

Um die Filesharing-Flut auf ihrem Campus einzudämmen, setzt die Unviersität von Florida auf ihren Server ein Programm ein, die P2P und die meisten Serverdienste unterbindet.

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Von
  • Clemens Gleich

Um die Filesharing-Flut auf dem Campus einzudämmen, setzt die Universität von Florida eine Server-Software ein, die P2P und die meisten Serverdienste unterbindet. Wie Wired und die Studentenzeitschrift "Independent Florida Alligator" berichten, reagiert die Universitätsleitung mit dieser Eigenentwicklung auf die vielen Drohbriefe der RIAA.

Laut den UF-Operatoren sei der Netzwerkverkehr seit Einführung der "Integrated Computer Application for Recognizing User Services" -- kurz: ICARUS -- um 85 Prozent gesunken. Wer erstmalig auffällig wird, wird per Popup und E-Mail an die Uni-Richtlinien erinnert, die P2P verbieten. Außerdem muss er seinen Netzzugang über ein Web-Formular wiederherstellen. Wer es nochmal versucht, wird für fünf Tage vom Netz genommen und wer auch daraus nicht lernt, muss sich vor einem Ausschuss verantworten. Außerdem findet der Port-Scan von Icarus auch gängige Viren und Würmer, die etwa einen SMTP-Server zur Fortpflanzung aufsetzen. Auch die früher häufig anzutreffenden Web- und FTP-Server mit illegalen Inhalten gehören größtenteils der Vergangenheit an.

Diese rigorose Vorgehensweise hat allerdings auch Schattenseiten. So beschweren sich User, dass sie keine Server für Netzwerkspiele mehr aufsetzen können oder keinen Grund für die automatische Icarus-Anmache finden konnten. Zudem sind anscheinend auch schon modifizierte Versionen von Kazaa im Umlauf, die das Server-Tool übersieht. Sprecher der Universität geben zu, dass ihnen drei Fehltreffer von Icarus bekannt sind. Nicht auf dem Campus lebende Studenten sind sowieso außer Reichweite des Systems.

Die RIAA jedenfalls ist vor Freude ganz aus dem Häuschen: "Was die Universität Florida in ihrer Kombination von Richtlinien, Belehrung der Studenten und Technologie erreicht hat, ist ein exzellentes Beispiel dafür, was man in einem Universitätssystem erreichen kann", jubiliert RIAA-Vize Bruce Block. (cgl)