PDC 2009: ADO.NET Data Services heißen nun WCF Data Services

Auf der Professional Developer Conference hat Microsoft einige Namensveränderungen angekündigt. Die ADO.NET Data Services heißen in .NET 4.0 nun WCF Data Services.

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Von
  • Alexander Neumann

Auf der diese Woche tagenden PDC 2009 hat Microsoft einige Namensveränderungen angekündigt. Die mit .NET 3.5 SP1 erschienenen "ADO.NET Data Services" heißen .NET 4.0 in "WCF Data Services". Das Protokollformat heißt nun "OData". Bei den ADO.NET Data Services handelt es sich um eine .NET-Bibliothek und ein Protokoll zum Abfragen und Verändern einer beliebigen Datenmenge (häufig eine Datenbank) über REST-Webservices, die mit der Windows Communication Foundation (WCF) implementiert sind. Da Data Services nicht an die Datenzugriffsschnittstelle ADO.NET gebunden ist, trifft der neue Name tatsächlich besser zu als der bisherige.

Die Datentransportformate (JSON und ein erweitertes AtomPub) in WCF Data Services fasst Microsoft nun unter Object Data Protocol (OData) zusammen. In der Vergangenheit sprach Microsoft hier vom ADO.NET Data Services Protocol. OData wird auch im Projekt "Dallas" verwendet. Unter diesem Codenamen entsteht eine Aggregation zahlreicher öffentlicher Datenbanken, die ad hoc verknüpft und über Webservices abrufbar sein sollen. Die amerikanische Regierung will diese Möglichkeit im Rahmen ihrer Open Government Data Initiative (OGDI) nutzen, die auf der Cloud-Plattform Windows Azure aufsetzen wird. Lieferanten von OData sind zukünftig auch Berichte in SQL Server 2008 R2 Reporting Services und Listen in SharePoint 2010.

Im Gegensatz zu klassischen Webservices, bei denen explizite Zugriffsoperationen (Lesen, Filter, Ändern, Anfügen, Löschen) für jede Datenentität in einem Objektmodell explizit zu definieren sind, stellen WCF Data Services eine Menge von Standardoperationen zur Verfügung, die auf beliebige Objektmodelle anwendbar sind. Die Nutzung von WCF Data Services erfolgt durch eine Serie von HTTP-Aufrufe, die jede Plattform verwenden kann.

Um sie in .NET zu nutzen, gibt es seit .NET 3.5 SP1 eine Bibliothek, die die WCF-Data-Services-Aufrufe in Proxy-Klassen und LINQ-Operationen kapselt. Der Client kann auf diesen Proxy-Klassen Operationen ausführen, ohne dass der Server diese explizit vorgeben musste. WCF Data Services zeichnen sich durch einen hohen Grad des Automatismus aus, bieten aber zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten, mit denen die Entwickler auf der Serverseite die Operationen bei Bedarf einschränken können.

Neben .NET-Anwendungen können als Client auch andere Programmiersprachen zum Einsatz kommen, zum Beispiel JavaScript durch ASP.NET AJAX, PHP durch PHP Data Services und Java durch Restlet. Auch Nicht-Programmierer sollen OData-Quellen nutzen können, etwa durch PowerPivot in Excel.

In der kommenden zweiten Version der Data Services, die sowohl für .NET 4.0 als auch für .NET 3.5 SP1 verfügbar sein wird, erweitert Microsoft die Server-Operationen (bisher fehlte beispielsweise die Count-Operation), ermöglicht den Abruf von BLOBs und verbessert die Datenbindung auf dem Client. Auch domänenübergreifender Zugriff soll in der kommenden Version möglich werden. (Holger Schwichtenberg) (ane)