Äakus warnt vor XXL-Tariffalle

Mit dem neuen XXL-Tarif ist das Surfen an Samstagen und Sonntagen nicht mehr kostenlos. Der Provider Äakus warnt nun seine Kunden vor teuren Rechnungen.

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Von
  • Urs Mansmann

Der Provider Äakus geht mit einem ungewöhnlichen Anliegen an die Öffentlichkeit: Der Provider warnt per Pressemitteilung seine Kunden, die offenbar das klein Gedruckte ihres Telekom-Vertrags nicht gelesen haben. "Das Volumen derjenigen, die am Samstag regionale Einwahlnummern nutzen, hat sich insgesamt [...] verzehnfacht", stellt der Provider fest. Er warnt, "dass eine Einwahl mit regionalen Nummern nach dem Umstieg auf den neuen XXL-Vertrag kostenfreies Surfen weder Samstags noch Sonn- oder Feiertags ermöglicht". Die Nutzung der XXL-Einwahlknoten sei lediglich für Kunden mit dem alten XXL-Tarif sinnvoll sowie für Kunden, die diese Nummern beispielsweise mit dem günstigen Ortstarif ihres Handys nutzen.

Äakus liegt mit seiner Interpretation absolut richtig: Mit dem neuen XXL-Tarif der Telekom sind zwar kostenlose Telefonate an Samstagen und Sonntagen möglich, nicht jedoch Internet-Einwahlen, sofern die verwendeten Nummern auf der schwarzen Liste der Telekom stehen. Der Anstieg der Einwahlen am Samstag bei Äakus deutet auf Nutzer hin, die sich dieser Tatsache nicht bewusst sind. Für die Einwahlen am Samstag muss der Kunde den Regelpreis bezahlen, da die Äakus-Einwahlnummern auf der schwarzen Liste stehen. Nur Nutzer des alten XXL-Tarifs können diese am Sonntag noch nutzen, die schwarze Liste gilt nicht für den alten XXL-Tarif, der kostenlose Verbindungen nur am Sonntag ermöglicht. Nun fürchtet Äakus, dass der Ärger der Kunden sich gegen den Provider richten könnte, wenn die Telefonrechnungen eintrudeln.

Der Provider hat aber eventuell noch einen anderen Hintergedanken bei seinen warnenden Worten: Mit einem eigenen Pauschalpreis-Angebot fürs kostenlose Surfen und Telefonieren am Wochenende will man der Telekom Kunden abspenstig machen. Die Internet-Einwahl erfolgt dabei über eine 0193-Rufnummer. Das Angebot ist mit einer festen Voreinstellung (Preselection) des Telefon-Anschlusses gekoppelt. Dabei werden alle Verbindungen ohne Sparvorwahl über das fest voreingestellte Netz geführt und zu dessen Konditionen abgerechnet.

Für Äakus ist ein solches Pauschal-Angebot allerdings riskant: Alle Verbindungen über das Telekom-Netz werden einem Drittanbieter nach Zeit in Rechnung gestellt. Nutzen die Kunden ihren Anschluss am Wochenende zu intensiv, entstehen beim Anbieter Verluste. In der Vergangenheit haben zahlreiche Anbieter von Pauschaltarifen im Telefonnetz diese nach kurzer Zeit wieder einstellen müssen. (uma)