CPU-Verknappung: Höhepunkt noch nicht erreicht
Trotz einer zum Teil angespannten Liefersituation werden die HEKs für Desktop-Prozessoren eher günstiger als teurer. Noch hat die Verknappung ihren Höhepunkt aber nicht erreicht. Bei einer anhaltend hohen Nachfrage erwarten Distributoren zunehmend Engpässe.
Intel-Prozessoren
Die befürchtete Allokation ist bisher noch nicht eingetroffen. "Insgesamt sind alle Prozessoren verfügbar, dennoch kann es punktuell zu Verknappungen kommen", erläutert Marc-Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. "Lieferprobleme treten lediglich bei dem Top-Produkt Intel i7 920 auf. Die Preisentwicklung ist stabil; mit Preissenkungen rechnen wir in diesem Jahr nicht mehr."
AMD-Prozessoren
Die Nachfrage hat seit Mitte Oktober weiter kontinuierlich zugelegt. Neben der bereits etablierten i7-Serie, nimmt der Markt auch Intels neue i5-Familie gut an. Begehrt sind nach wie vor die Prozessoren Core 2 Duo E8400 sowie Core 2 Quad Q9550. Auf AMD-Seite verkauft sich unter anderem der Phenom II X4 965 in hohen Stückzahlen, daher ist diese CPU ebenfalls eher schlecht verfügbar. "AMD punktet sehr gut mit den Modellen X4-945/955/965 oder auch mit den X2-550/240", erklärt Frank Borkowski, Produktmanager CPUs bei Devil. "Inzwischen gelingt es dem Hersteller, sich auch in der oberen Mittelklasse gut zu positionieren."
Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH
"AMD hat für das laufende Quartal noch mal die Preise für die Modelle Phenom II X4 940, 955, 965 mit C2-Stepping angepasst, um schnellstmöglich die Lager zu räumen", ergänzt Markus Harbach, Leiter Einkauf, Purchase Manager bei Wave Computersysteme. "Ab November werden die ersten CPUs mit C3-Stepping erwartet." Im 4-Wochen-Vergleich sind die HEKs für X4-Chips um fünf bis zehn Prozent gesunken. AMDs X4 945 (3 GHz) können Wiederverkäufer ab circa 106 Euro beziehen. Für nicht ganz fünf Euro mehr gibt es bereits einen X4 955 (3,2 GHz) und der X4 965 kostet knapp 122 Euro.
Die Distribution rechnet bis zum Jahresende mit einer anhaltend hohen Nachfrage. Dementsprechend dürfen Reseller weder auf eine bessere Verfügbarkeit noch auf sinkende Preise hoffen. "Besonders die aktuell begehrten CPUs könnten zum Jahresende schwerer verfügbar sein", warnt Devil-Manager Borkowski. "Das zeigt, dass die Nachfrage nach höherwertigen Komponenten und Systemen im Trend liegt. Mögliche Dollarkursschwankungen könnten zudem zu sehr unterschiedlichen Marktpreisen für CPUs führen." (map)