SCO vs. Linux: Kriegskasse aufgefüllt

Die SCO Group hat die Hintergründe der Geldreserven von 50 Millionen Dollar erläutert, die eine Investorengruppe unter Führung von BayStar Capital und der Royal Bank of Canada der Firma zur Verfügung stellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 800 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Im Rahmen einer Telefonkonferenz erläuterte die SCO Group gestern abend die Hintergründe der Geldreserven von 50 Millionen Dollar, die eine Investorengruppe unter Führung von BayStar Capital und der Royal Bank of Canada der Firma zur Verfügung stellt. Die Summe, die das Gesamtkapital von SCO auf 61 Millionen Dollar erhöht, soll nach den Worten von CEO Darl McBride nicht nur die juristischen Auseinandersetzungen mit IBM und RedHat finanzieren, sondern das gesamte Geschäft von SCO fördern.

"Es gibt zwei große Betriebssysteme auf dieser Welt, Windows und Unix. SCO gehört eines dieser Systeme und mit dem Eigentumsrechten rund um Unix haben wir eine gigantische Perspektive auf dem Weltmarkt", erklärte McBride. Als Beispiele für Initiativen abseits der Prozesse um die von SCO beanspruchten Eigentums- und Verwertungsrechte an Linux nannte McBride ein verstärktes Investment in Web Services und die City-to-City Tour, die noch in diesem Jahr durch Europa führen soll.

Im Rahmen der Telefonkonferenz wurde McBride nach einer Interpretation der Studie von Credit Suisse First Boston (CSFB) gefragt, wonach 84% aller Firmen mit Migrationsprojekten auf die Linux-Plattform dem Streit um SCO keine größere Bedeutung beimessen und die Projekte weiter fortführen. Der SCO-Chef interpretierte die Studie als ein positives Signal, zeige sie doch immerhin, dass fast 20% der Unternehmen nachdenklich geworden seien: "Wir sind hier nicht beim Sprint, wir machen keinen 100-Meter-Lauf. Das hier ist ein Marathon und wir werden den ganz langen Atem haben", erklärte McBride den zugeschalteten Journalisten.

Für ihr Investment von 50 Millionen Dollar erhalten BayStar Capital und die Royal Bank of Canada 17,5 % der ausgegebenen SCO-Aktien. Ohne das Investment wären die liquiden Mittel von SCO noch in diesem Jahr aufgebraucht gewesen, hatte ein Finanz-Newsletter behauptet. McBride wies diese Darstellung zurück und erklärte, dass SCOP unter anderem Lizenz-Zahlungen von Microsoft in Höhe von 8 Millionen Dollar erwarte. (Detlef Borchers)/ (cp)