Phonoverbände im Clinch mit der GEMA
Die Online-Musikplattform der deutschen Musikbranche verzögert sich offensichtlich wegen Streits um die Höhe der an die Verwertungsgesellschaften abgeführten Beträge.
Sie kommt, sie kommt nicht, sie kommt, sie kommt nicht... Die Internet-Plattform der deutschen Musikbranche, unter dem Namen Phonoline bereits seit einiger Zeit angekündigt, verschiebt sich immer weiter. Noch im September war sich die Branche sicher: Zum Weihnachtsgeschäft steht das Projekt, das als so genannter White-Label-Dienst beliebigen Webanbietern ermöglichen, einen eigenen Online-Shop zum Musikdownload aufzusetzen.
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass es mit dem Weihnachtsgeschäft nun doch nichts wird. Erst zum Januar 2004 wird es nun nach Einschätzung der deutschen Phonoverbände soweit sein. Wie der Focus in Erfahrung gebracht hat, ist einer der Gründe ein Streit zwischen Verwerungsgesellschaften und dem Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft. Die GEMA will für die Komponisten und Texter 12 Prozent des Endkundenpreises von jedem über Phonoline verkauften Song. Die Phonoverbände wollen aber nicht mehr als vier bis sechs Prozent zahlen, berichtet das Magazin. "Diesen Verteilungskampf muss jetzt die Schiedsstelle des Bundespatentamtes beenden", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Gema, Jürgen Becker, gegenüber dem Focus. (jk)