Java-IDE JBuilder, die Xte Ausgabe

Borland hält seine Java-Kunden auf Trab und bringt seit 2002 jedes Jahr gleich zwei neue Ausgaben der Java-Entwicklungsumgebung JBuilder heraus. War im Juni noch JBuilder 9 aktuell, soll nun schon im Dezember die deutsche Version Nummer 10 erscheinen: JBuilder X.

Im zehnten JBuilder erleichtert ein grafisches Werkzeug für das Apache-Framework Struts die Programmierung von Web-Anwendungen, die diese freie Bibliothek nutzen. Neu dabei ist auch die Unterstützung des J2EE-Servers JBoss, der ebenfalls als Open-Source-Projekt entwickelt wird. Für Serveranwendungen mit Enterprise Java Beans bearbeitet ein neuer "Zwei-Weg-Editor" die Deployment Descriptors für die Konfiguration der Bean-Klassen. Damit übernimmt JBuilder auch Änderungen, die ein Entwickler direkt an den XML-Dateien der Deskriptoren vorgenommen hat.

Nach eigenen Angaben hat Borland die etwas unübersichtliche JBuilder-Oberfläche überarbeitet, die sich nun benutzerspezifisch konfigurieren lässt. Der Editor beherrscht Code Folding und kann damit gerade nicht benötigte Code-Blöcke im Quelltext auf- und zuklappen. Ein paar neue Funktionen für automatisches Refactoring, das erstmals im JBuilder 7 enthalten war, helfen beim Umstruktieren von Quellcode.

Die Enterprise-Version mit den Funktionen für XML-Web-Services und Enterprise Java Beans wird 3500 Euro kosten, die kleinere Developer-Ausgabe richtet sich an Entwickler, die keinen Wert auf viele Code-Assistenten legen und kostet 1000 Euro. Die Feature-Matrix auf Borlands Website gibt detailliert Auskunft über den Leistungsumfang der verschiedenen Versionen. Stammkunden bietet Borland an, eine Software Assurance abzuschließen, die für eine jährliche Zahlung alle neuen Ausgaben dieses Zeitraums beinhaltet.

Die kostenlose "Foundation"-Version ist bis jetzt auf Borlands Download-Seite auch in englischer Sprache noch nicht zu finden. Bei JBuilder 9 war diese gegenüber der Developer-Version kaum eingeschränkt. (kav)