DRAM-Preise verderben Chip-Geschaeft

Gäbe es den Ärger um drastisch gesunkene Preise im DRAM-Markt nicht, hätte die Halbleiterindustrie eine deutliche Steigerung ihres Gewinns im vergangenen Jahr vermelden können.

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Von
  • Frank Möcke

Gäbe es den Ärger um drastisch gesunkene Preise im DRAM-Markt nicht, hätte die Halbleiterindustrie eine deutliche Steigerung ihres Gewinns im vergangenen Jahr vermelden können. Die Erlöse im DRAM-Geschäft sind jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 40% gefallen, und so verbuchten die Chiphersteller insgesamt unter dem Strich 10 Milliarden Dollar weniger auf dem Pluskonto als 1995: 141 Milliarden. Das US-Marktforschungsinstitut Dataquest ergänzt seine Zahlen durch den Hinweis, die asiatischen Hersteller seien besonders hart getroffen worden.

Kurt Szemjonneck, Assistant Manager von Samsung Europa, bekräftigte gegenüber c´t, daß die DRAM-Hersteller unter starkem Preisdruck leiden. Einige seien gezwungen, unter dem Herstellungspreis zu verkaufen. Samsung hat im Dezember beschlossen, die Produktion von 64-MBit-DRAMs "signifikant" zu erhöhen. Diese sollen die herkömmlichen 16-MBit-Exemplare ersetzen. Allerdings, so Szemjonneck, müsse der Markt für die neue Generation der Speicherchips erst noch gewonnen werden. Eine Ansteigen der Preise sei von daher nicht zu erwarten. Ende des Jahres könnte der Preis eines 64er-Chips etwa dem von vier 16-MBit-DRAMs entsprechen.

In Japan haben sich die Firmen NEC, Toshiba, Hitachi, Fujitsu und Mitsubishi darauf verständigt, den monatlichen Ausstoß an 64-MBit-DRAMs bis Ende des Jahres zu verzehnfachen. Gelänge dies, würden die fünf Monat für Monat gut 7 Millionen Exemplare auf den Markt werfen, vornehmlich die Firma NEC. In der DRAM-Produktion erreichen die genannten Firmen derzeit knapp die Hälfte des Weltmarktes. (fm)