Umstieg auf Digitalfernsehen in Hessen ab Herbst 2004
Anders als in anderen Bundesländern soll in Hessen Fernsehen per DVB-T nicht nur im Ballungszentrum eingeführt werden.
Das DVB-T-Zeitalter soll in Hessen im Herbst 2004 beginnen. Die Fernsehübertragung für TV-Zuschauer mit Antennen-Empfang solle ab dann von analoger auf digitale Technik umgestellt werden, teilte die Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR) mit. Anders als in anderen Bundesländern solle die neue Technik nicht nur im Ballungszentrum eingeführt werden: Neben dem Rhein-Main-Gebiet werde Fernsehen per DVB-T auch in Kassel und anderen Landesteilen eingeführt. Die Umstellung lasse sich allerdings nicht flächendeckend für ganz Hessen bewerkstelligen.
Das Digitalfernsehen bietet Zuschauern ohne Kabelanschluss und Satellitenempfang mehr Programme in besserer Qualität. In Berlin und Brandenburg erfolgte die Umstellung bereits Anfang August, in Teilen Norddeutschlands und Nordrhein-Westfalens ist sie im kommenden Frühjahr geplant. Für den Empfang der digitalen terrestrischen Technik ist ein Decoder erforderlich, der derzeit ab rund 100 Euro erhältlich ist, oder ein digitaltauglicher Fernseher. Neben dem Decoder wird weiterhin eine Antenne gebraucht. Entweder können alte Dachantennen genutzt oder neuartige kleine Zimmerantennen gekauft werden.
Um die Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens auch in Nord- und Mittelhessen voranzutreiben, will die Rundfunkanstalt den privaten Sendern eine finanzielle Unterstützung geben. Die Investition in neue Sendetechnik rechne sich allenfalls im Rhein-Main-Gebiet. Die öffentlich-rechtlichen Sender hätten bereits eine entsprechende Förderung erhalten, sagte eine LPR-Sprecherin. Um die Privatsender fördern zu können, verlangt die LPR den ihr zustehenden zweiprozentigen Anteil an der Rundfunkgebühr. Davon gehen derzeit noch 0,75 Prozent an die Kulturförderung des Hessischen Rundfunks.
Der neue Standard soll neben dem Empfang von bis zu 24 Fernsehprogrammen auch neue interaktive und multimediale Anwendungen ermöglichen. Beim so genannten "Überallfernsehen" können Zuschauer mit der neuen Digital-Technik etwa über einen Laptop Fernsehen künftig auch mobil empfangen, zum Beispiel im Garten oder im Auto. (dpa) / (jk)