Schwachstellen in Netzwerkanalysator Ethereal

Einige Protokolle erzeugen bei der Dekodierung einen Buffer- und Heap Overflow.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Auf ethereal.com ist ein Security Advisory erschienen, das auf eine Schwachstelle in Ethereal bis einschließlich Version 0.9.15 hinweist. Die Open-Source-Software Ethereal ist ein Netzwerk-Protokoll-Analysator für Unix- und Windows-Plattformen, der Pakete in Echtzeit grafisch darstellen kann. Derzeit "versteht" Ethereal 429 verschiedene Protokolle in unterschiedlichen OSI-Schichten.

Bei der Dekodierung des Protokolls GTP MISDN können bestimmte Pakete einen Buffer Overflow erzeugen. Fehlerhafte ISAKMP-Pakete und MEGACO-Pakete können Ethereal und Tethereal zum Absturz bringen. ISAKMP ist zum Aufbau von VPN-Verbindungen notwendig. Des Weiteren provozieren manipulierte Pakete bei der Analyse des SOCKS-Protokolls einen Heap Overflow.

Sowohl der Buffer Overflow als auch der Heap Overflow sind prinzipiell geeignet, um beliebigen Code in das System einzuschleusen und auszuführen. Dazu reicht es, mit einem verwundbaren Ethereal im Netzwerk entsprechende Pakete mitzulesen oder einen so genannten Trace-File zu lesen.

Der fehlerbereinigte Source-Code für Version 0.9.16 steht zum Download zur Verfügung. Die vorkompilierten Binaries sind aber noch nicht für alle Plattformen erhältlich, die neue Windows-Version ist aber bereits downloadbar. Als Workaround kann man die Analyse der Protokolle GTP, ISAKMP, MEGACO und SOCKS unter Edit/Protocols deaktivieren. (dab)