Linux steuert IBMs Mainframe [Update]

Anstelle des Mainframe-Betriebssystems mit z/OS können Kunden bei IBM den Großrechner "Systems z" als Linux-Maschine bekommen.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

IBMs Mainframe vom Typ "System z" gibt es nun auch als reines Linux-System.

(Bild: IBM)

Konsolidierung für jedermann, so möchte IBM sein jüngstes Linux-Angebot für seinen System-z-Mainframe verstanden wissen. Beim neuen Enterprise Linux Server (ELS), basierend auf Novells Suse Linux Enterprise Server (SLES), handelt es sich um ein eigenständiges System, das speziell für Linux-Umgebungen konzipiert ist. IBM spricht von möglichen Einsparungen der Kosten von bis zu 80 Prozent. Ein "Save-as-you-grow"-Preismodell soll zudem Investitionsentscheidungen erleichtern, indem Kunden zu deutlich niedrigen Preisen als bei einer vollständigen Ausstattung Ressourcen nach und nach kaufen können.

Wer bereits einen System-z-Mainframe betreibt und zusätzlich Linux-Anwendungen einsetzen möchte, kann IBMs neue z Solution Edition for Enterprise Linux erwerben, ein komplettes Paket geschnürt aus Hard-, Software und Dienstleistungen.

Verfügbar ist ELS in einer Konfiguration als Enterprise Class (EC) oder Business Class (BC). Dank der auf System-z-Mainframes integrierten z/Virtual Machine (z/VM) können Hunderte von virtuellen Maschinen (VMs) mit Linux auf einem ELS laufen. Damit sollen dreimal so viele VMs realisierbar sein, als bei einer Virtualisierung auf x64-Plattformen. Außerdem will IBM eine Linux Specialty Engine anbieten, die in der Lage sein soll, 30 x86-VMs zu ersetzen, indem sie die bereits auf einem z10-Mainframe vorhandenen Funktionen zur Überwachung, Sicherung und Verfügbarkeit nutzt.

Mit der Ankündigung von ELS im Dezember hat IBM acht z-Editionen im Portfolio: für Data Warehousing, Anwendungsentwicklung, Disaster Recovery, Sicherheit, elektronische Zahlsysteme, SAP-Anwendungen, Service Oriented Architecture (SOA) und Cloud Computing. Eine Einstiegskonfiguration mit zwei Processing Units (CPs) kostet 212.000 US-Dollar.

[Update]: Auch wenn die Bezeichnung Enterprise Linux Server die Assoziation zu SLES nahe legt, arbeitet IBM einer weiteren Meldung zufolge wie bei den anderen Linux-Produkten für die System-z-Mainframes eng mit Red Hat und Novell zusammen. Die "System z Solution Edition for Enterprise Linux " besteht aus Integrated Facility for Linux (IFL), Speicher, Ein-/Ausgabe-Einheiten und der z/VM-Virtualisierungssoftware. Mit solchen Paketen lassen sich z10-Systeme allein betreiben oder bestehende ausbauen. In beiden Fällen erhalten die Betreiber je nach Wunsch 3 bis 5 Jahre Instandhaltungsgarantie für die Hardware und eine ebensolche Frist für Bereitstellung und Support der z/VM-Software. (rh)