SSDs: Preiskurve zeigt nach oben

Die Preise von SSDs gehen kontinuierlich nach oben. Die VerfĂĽgbarkeit ist dennoch insgesamt besser als zu erwarten. Gefragte Modelle mit 60 bis 128 GByte sind je nach Hersteller jedoch immer wieder knapp.

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Von
  • Karl Fröhlich

Die HEKs für Solid-State-Disks (SSD) halten im 4-Wochen-Rückblick ein stabiles Niveau, mit leicht ansteigender Tendenz. Während sich Laufwerke von Intel und Kingston nur marginal zwischen zwei bis fünf Euro verteuert haben, legten Samsung-Drives um sechs bis 13 Prozent zu. Kostete eine 256-GByte-SSD (MLC) in der KW 46 noch etwas über 450 Euro, müssen Reseller dafür in der KW 50 nicht ganz 510 Euro veranschlagen.

Zwischen der KW 46 und KW 50 sind die HEKs fĂĽr SSDs mit MLC-Chips in der Spitze um bis zu knapp 13 Prozent gestiegen.

"Die Nachfrage steigt aktuell auf niedrigem Niveau", beschreibt Ulf Kilper, Produktmanager bei Devil, die Marktsituation. "Mit der Einführung von Windows 7 rüsten Anwender ihre neuen Systeme zunehmend auf." Zunächst würden vor allem Hybrid-Lösungen, mit kleineren SSD-Kapazitäten mit 64 GByte zum booten eingesetzt, ergänzt durch die konventionelle Harddisk als Datenspeicher.

"Das boomende Geschäft mit Net- und Notebooks hat zu einer deutlichen Steigerung des Absatzes an SSDs geführt", argumentiert George Linardatos, General Manager bei Transcend. "Anwender profitieren zum Beispiel beim Einsatz in Laptops gegenüber Festplatten von den Vorteilen des geringen Energieverbrauchs, der Robustheit sowie der Schnelligkeit und stabileren Leistung der SSDs."

Gefragt sind SATA-SSDs im 2,5-Zoll-Format mit 60, 80 und 128 GByte. Laut Transcend bevorzugt der Handel Produkte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 MByte/s (lesen) bzw. 180 MByte/s (schreiben). Im heise-resale-Preisradar gehört die Intel X25-M G2 mit 80 GByte nach wie vor zu den meistgesuchten SSDs.

Die Intel-SSD ist laut Preisradar derzeit insgesamt das Top-Produkt in der Kategorie Festplatten. Im Vergleich zur Vorwoche stieg der günstigste Angebotspreis geringfügig um knapp ein Prozent. Online-Versandhändler Alternate beispielsweise verlangt für das Laufwerk circa 274 Euro – im Unterschied zu vielen billigeren Offerten stellt Alternate aber zumindest eine zügige Lieferung binnen 48 Stunden in Aussicht. Gegenüber der KW46 bedeutet der aktuelle Preis jedoch eine satte Erhöhung von 22 Prozent.

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Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:

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Devil AG
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"Wir verkaufen derzeit etwa zu 55 Prozent MLC-SSDs mit 64 GByte, zu 25 Prozent 128 GByte und zu etwa 20 Prozent 256 GByte", erklärt Devil-Manager Kilper. "Bis Weihnachten kann sich der Handel auf eine höhere Nachfrage einstellen, aber noch nicht auf reißenden Absatz."

"Wir rechnen mit stabilen oder eher leicht nach unten tendierenden Preisen, so dass der Fachhandel hier die Möglichkeit hat, auf längere Sicht gute Margen zu erzielen", sagt Transcend-Manager Linardatos. Dass sich der Lieferengpass bei Speicher-Chips auf das SSD-Segment auswirke, hält er für eher unwahrscheinlich. Einige DRAM-Chip-Produzenten haben bereits den Fokus auf Flash-Speicher umgestellt, daher sei grundsätzlich nicht mit einer Allokation zu rechnen. SSD-Hersteller sollten mit ausreichend Ware eingedeckt sein. Bei einzelnen Produkttypen kommt es jedoch trotzdem zu Engpässen. Betroffen sind unter anderem Kingstons V+-Serie sowie immer wieder die Intel-SSD-Familie. (map)