Office 2010: Reizt den Spieltrieb, forciert Teamwork – sollte sich verkaufen lassen
Nächsten Juni soll Office 2010 da sein, die Beta ist im Umlauf. Die neuen Office-Features mit Schwerpunkt auf Teamarbeit via Web und gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten haben für die Nutzer wirklichen und nicht nur kosmetischen Nutzwert, was auch den Partnern das Verkaufen leichter machen sollte. Jetzt geht es mit Volldampf in die Händlertrainings.
(Bild:Â Microsoft)
Büro überall, lautet das Motto der neuen Office Suite – via Browser und Internet vom Handy oder PC Zugriff auf alle Dokumente und selbstverständlich garniert mit einem bunten Strauß an neuen und überarbeiteten Funktionen. Darunter finden sich segensreiche Überraschungen, die die Produktivität im Unternehmen wirklich spürbar erhöhen und ebenso dem Consumer Spaß machen dürften – wovon sich jeder anhand der frei verfügbaren Beta-Version überzeugen kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Online- und Teamfunktionen und bringt gerade kleinen und mittleren Unternehmen Vorteile, die der Händler dem Kunden nicht groß andienen muss, weil der schon darauf gewartet hat.
Die Leckerbissen zum Zusammen-Arbeiten
Eine Menge an Funktionen, die den Komfort erhöhen, sind obligatorisch bei einer neuen Version von Microsofts Bürosoftware. Für den wirklichen Mehrwert von Office 2010 (vergleiche c't 25/2009, S. 51) sind aber vor allem folgende verantwortlich::
- Gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten im Team
- Speichern von Office-Dokumenten im Web auf der virtuellen Festplatte Skydrive und dadurch mobiler Zugriff über jeden gängigen Browser
- Windows Application Services – Webversionen von Word, Excel und Powerpoint mit abgespeckter Bearbeitungsfunktionalität, aber identischem Bedienungs-Look&Feel
- Einheitliche Oberfläche – Die Oberflächenlogik von Office 2007 ist nun lückenlos auf alle Office-Komponenten inklusive Outlook und Sharepoint übertragen worden.
Partner in die Startmaschine
Der Beta-Produktphase ist begleitet von einer intensiven Partnertrainingsphase, um Office 2010 auch im Partnerkanal sicher zu verankern. "Wir binden unsere Partner möglichst früh ein, damit beim Produktstart alle wirklich fit sind", betont Christian Mehrtens, Direktor Business Group Information Worker. Ab Dezember/Januar geht es "so richtig los".
(Bild:Â Microsoft)
Sales- und Techniktrainings, Infoveranstaltungen und Diskussionsforen stehen ab sofort auf der Agenda. "Unsere Partner sollen wirklich alle Cross- und Upselling-Möglichkeiten ausschöpfen können", fordert Mehrtens. Auch die Distributoren werden auf der "Disti Activate Tour" auf den neusten Stand gebracht – ab Februar 2010 geht es in 12 Städten in Deutschland auf Roadshow. Seine ISVs bereitete Microsoft – wie beim Wechsel auf Windows 7 – noch weit früher vor. Sie sollen schließlich beim Produktstart auch Groupware-Funktionalitäten über Sharepoint und Exchange zuverlässig in der eigenen Software integriert haben.
GroĂźer Auftritt auf der Cebit 2010
Auf der nächstjährigen Cebit wird Office 2010 großes Thema sein, dort können vor allem auch die Endkunden die neue Suite und ihre Möglichkeiten live und in Farbe in Augenschein nehmen und ausprobieren. "Wir sprechen mit der neuen Office-Version die junge Generation an, für die Facebook, StudiVZ, Blogs, Instant Messenger und andere moderne Arten der Kommunikation gang und gäbe sind. Sie erwarten, dass dies auch im Arbeitsleben so funktioniert und diese Erwartung wollen wir erfüllen", erläutert Mehrtens.
Partner Strategietagungen
11.1.2010…Berlin
20.1.2010…Karlsruhe
25.1.2010…München
1.2.2010…Hamburg
3.2.2010…Düsseldorf
8.2.2010…Frankfurt
Nichtsdestotrotz müssen alle Mitarbeiter eines Unternehmens zu dieser neuen Logik der Zusammenarbeit motiviert werden und sie verstehen. Diese Überzeugungsaufgabe sollen die Partner übernehmen, denen Mehrtens dabei intensive Hilfestellung verspricht. "Wir vermitteln in unseren Sales-Schulungen auch die Methoden und Argumente, wie unsere Fachhändler die neue Thematik wirkungsvoll und direkt zum Kunden bringen können."
Sinnvolle Produktlinien, neue Lizenzmodelle
Die Produktlinien hat Microsoft neu zusammengestellt und auch die Lizenzmodelle angepasst und verschlankt:
Für neue PCs: Auf dem Rechner ist eine vorinstallierte Starter-Versionen von Word und Excel mit minimiertem Leistungsumfang. Das macht ein Upgrade auch für Consumer sinnvoll, die etwas mehr Leistung benötigen – die Starter-Dokumente sind voll aufwärts-kompatibel zu den "großen" Office-Programmen.
Home & Student: Word, Excel, Powerpoint, OneNote
Home & Business: Word, Excel, Powerpoint, OneNote, Outlook
Professional: Word, Excel, Powerpoint, OneNote, Outlook, Publisher, Access
Product Key Card (PKC): Für Home & Student, Home & Business und Professional, den Produkten für Endkunden sind die Komponenten der Office-Suite – Word, Excel, Powerpoint, Onenote, Outlook, Publisher, Access – als Image auf dem Kundenrechner vorinstalliert und werden bei Bedarf mit einer Product Key Card dort freigeschaltet.
Mit den Full-Package-Products (FPP) erhält der Kunde eine Lizenz für einen stationären Rechner oder ein mobiles Endgerät, die Lizenz ist hier übertragbar.
Volumenlizenzen für Unternehmen gibt es in den Ausführungen Standard und Pro Plus (enthalten verschiedene Produkte), dort sind dann auch die Kollaborationsfunktionalitäten wie gemeinsamer Kalender etc. über Sharepoint- und Exchange-Server integriert.
NatĂĽrlich auch As a Service
Neben den oben erwähnten Lizenzierungsvarianten bietet Microsoft im Rahmen seiner "Business Productivity Online Suite" (im MS-Jargon BPOS) unterschiedliche Online-Vertriebsvarianten an. Der Partner kann also je nach eigenem Wissensstand und vorhandenen Ressourcen sowohl den Betrieb im kundeneigenen Rechenzentrum anbieten, das Hosting selbst übernehmen oder die Hosting-Leistung Microsoft überlassen, wobei die Online-Services dann in den Hersteller-eigenen Rechenzentren in Dublin oder Amsterdam laufen, die extra dafür aufgebaut wurden. Bis 5000 Arbeitsplätze sind die Services beim Hosting via Microsoft jedoch sehr standardisiert. Unternehmenskunden, die große prozesstechnische Anpassungen erfordern, sollten die Handelspartner lieber selbst betreuen, um dann auch an der Dienstleistung zu profitieren. Erst bei mehr als 5000 Arbeitsplätzen bietet Microsoft kundenspezifische Anpassungen (BPOS dedicated).
Die Frage nach der Rentabilität des Hostingsmodells für Reseller beantwortet Microsoft mit folgendem Provisionsangebot: 12 Prozent bei Abschluss, 6 Prozent für jedes weitere Jahr auf alle Online-Umsätze, die Microsoft mit dem Kunden generiert. (map)