Funkwerk verdoppelt Gewinn
Der Thüringer Telekommunikationstechnik-Hersteller profitiert von Aufträgen der Bahngesellschaften und der Automobilindustrie; das Geschäft mit privaten Netzen und Überwachungstechnik soll ausgebaut werden.
Der Thüringer Telekommunikationstechnik-Hersteller Funkwerk hat den Gewinn in diesem Jahr verdoppelt und seine Umsatzprognose für 2003 weiter nach oben geschraubt. Erwartet werde ein Gesamtumsatz von 160 Millionen Euro, teilte der Vorstand des börsennotierten Unternehmens mit. Bereits Ende September sei das ursprüngliche Jahresziel von 125 Millionen Euro erreicht worden. Der Überschuss des Konzerns mit mehr als 800 Beschäftigten verdoppelte sich in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 7,3 Millionen Euro.
Das Unternehmen profitiert momentan von Aufträgen europäischer Bahngesellschaften, die ihre Kommunikationstechnik auf Mobilfunk umrüsten. Auch als Zulieferer der Automobilindustrie für Freisprech- und Empfangsanlagen komme Funkwerk immer besser ins Geschäft, sagte Vorstandschef Hans Grundner. Das dritte Geschäftsfeld, private Netze, wurde in diesem Jahr mit der Übernahme der Nürnberger Firma BinTec Access Networks verstärkt.
ZurĂĽckhaltender als bei der Umsatzprognose, die bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben wurde, zeigte sich der Vorstand beim Ertrag. Festgehalten werde an dem Ziel von mehr als 12 Millionen Euro beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT). Bereits Ende September wurde ein Betriebsergebnis von 11,5 Millionen Euro (Vorjahr: 4,6 Millionen Euro) erreicht. Die seit April stark gestiegene Aktie legte in Frankfurt/Main leicht zu und notierte bei 28,20 Euro.
Optimistisch zeigte sich Grundner auch für das kommende Jahr. "Einige wichtige Ausschreibungen von Bahnbetrieben sind bereits sehr weit gediehen, und auch die Gespräche mit neuen Partnern im Zuliefergeschäft für die Automobilindustrie laufen gut." Im Auftragsbestand zum Ende September von 76,6 Millionen Euro (Vorjahr: 104 Millionen Euro) sei ein Auftrag der französischen Bahn noch nicht enthalten, sagte eine Unternehmenssprecherin. Impulse soll 2004 das neue Geschäft mit Videoüberwachungstechnik bringen, für das Marken- und Produktionsrechte von der insolventen Plettac GmbH in Fürth gekauft wurden. (dpa) / (jk)