Jugendschutz in vielen virtuellen Welten mangelhaft

In vielen virtuellen Welten seien nicht jugendfreie Inhalte frei zugänglich, aber dennoch hätten Kinder und Jugendliche oft freien Zugang, stellt die FTC fest.

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Von
  • Bernd Behr

Virtuelle Welten böten zwar Möglichkeiten zu sozialen Kontakten, zum Lernen und kreativ sein, doch seien in den Portalen nicht jugendfreie Inhalte frei zugänglich, wobei Kinder und Jugendliche oft freien Zugang hätten. Dort, wo es eine Altersbeschränkung gebe, könnten Minderjährige diese leicht umgehen. Mit diesem Fazit veröffentlicht die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) die Ergebnisse ihrer über neun Monate gelaufenen Untersuchung "Virtuelle Welten und Kinder: Die Risiken". Zu den 27 beobachteten Welten gehören allen voran Second Life sowie Habbo, There, IMVU, Gaia, Kaneva, Red Light Center, Neopets und andere.

Die Tester fanden jedoch nicht nur in Portalen für Erwachsene bedenkliche Inhalte, sondern auch in eigens an Kinder und Jugendliche gerichteten Sites. Insgesamt fanden sie in 19 von 27 Welten mindestens einmal Inhalte, die sich auf Sex oder Gewalt beziehen. Von den 14 Portalen, die Kinder unter 13 Jahren offenstehen, enthielt nur die Hälfte keinerlei bedenkliche Inhalte. Dass 12 von 13 Welten für Jugendliche und Erwachsene mehr oder weniger Sex oder Gewalt enthielten, wird niemand überraschend – eher schon, dass es offenbar eine gibt, die nichts dergleichen enthält.

Die meisten belasteten Inhalte fanden sich in Chatrooms und Foren. Doch haben die Tester sich wohl nicht mit dem Zählen der "bösen" Wörter begnügt. Sie hatten bei der Bewertung eines Portals zu differenzieren nach Zoten, Nacktheit, Grausamkeit Kindern oder Tieren gegenüber, Pornografie oder sexueller Gewalt sowie auch, ob Besucher zum Ansehen der entsprechenden Inhalte eingeladen wurden.

Abschließend schreibt die FTC den Betreibern der virtuellen Welten ins Pflichtenheft, sie sollten bessere Altersverifikation und effizientere Filter einsetzen, um regelverletzende Beiträge aufspüren und löschen zu können, sie sollten konsequentere Regeln einführen und durchsetzen sowie Moderatoren einstellen, die das Geschehen besser beaufsichtigen können. (bb)