Verurteilung wegen Umleitung der Al-Jazeera-Website

In den USA wurde ein Webdesigner zu 1000 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt, weil er in die Webpräsenz des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera eingebrochen war.

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Von
  • Jürgen Kuri

In den USA wurde ein 24 Jahre alter Webdesigner zu 1000 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt, weil er in die Webpräsenz des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera eingebrochen war und Seiten umgeleitet hatte. Der auch als arabischer CNN bezeichnete Nachrichtensender Al Jazeera hatte zu Beginn des US-Angriffs auf den Irak im März eine improvisierte englischsprachige Nachrichtenseite in Betrieb genommen, die allerdings -- genau wie der arabische Internet-Service des Senders -- zeitweise nicht erreichbar war. Insbesondere die Veröffentlichung der Fotos von gefangenen und toten US-Soldaten hatten in der US-Öffentlichkeit heftige Reaktionen hervorgerufen.

John William Racine wurde nun nach US-Medienberichten dafür verurteilt, die Al-Jazeera-Site auf eine "patriotische Website" umgeleitet und rund 300 an den Sender gerichtete E-Mails abgefangen zu haben. Er soll die dazu notwendigen Passwörter bekommen haben, nachdem er ein gefälschtes Fax an Network Solutions geschickt hatte. Der Richter meinte in dem nun abgeschlossenen Verfahren, Racine sei kein böser Mensch, aber die Tat sei ein Verbrechen gewesen, nicht einfach nur ein kindischer Dummejungenstreich.

Siehe dazu auch: (jk)