Motorola und IBM stellen G3-PowerPC vor

Kurz vor der Produktion steht die intern "G3" getaufte dritte Generation (daher der Codename) von PowerPC-CPUs mit stark ĂĽberarbeiteter Architektur.

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Von
  • Carsten Meyer

Kurz vor der Produktion steht die intern "G3" getaufte dritte Generation (daher der Codename) von PowerPC-CPUs mit stark überarbeiteter Architektur. Unter anderem wurde die dynamische Sprungvorhersage-Einheit mit einer Art "Mustererkennung" ausgestattet, die nicht nur die Programmsprünge selbst, sondern auch deren geschachtelte Abfolge wiedererkennt. Mit einem integrierten L2-Cache-Controller samt Entry-Tag-RAM soll der G3 bei Integer-Berechnungen schneller sein als der aufwendigere PentiumPro-Konkurrent 604e, aber nur ein Viertel seiner Leistung verbrauchen (5 Watt) und dank 0,25-Mikron-Technologie mit 66 mm2 Chipfläche auskommen. Ein integrierter Überhitzungsschutz reduziert den Takt, wenn der Chip (z.B. aufgrund eines abgelösten Kühlkörpers oder einer Übertaktung) zu heiß wird. Das G3-Design unterstützt jedoch im Gegensatz zu dem des 604e keinen Multiprozessorbetrieb.

Der Prozessor wird in zwei Pinouts auf den Markt kommen. Eines wird zu bestehenden 603- und 604-Boarddesigns kompatibel sein und damit ein leichtes Upgraden ermöglichen. Interessanter ist jedoch die Version mit zusätzlich herausgeführten Cache-Controller-Leitungen: Da der L2-Cache nun nicht mehr über den vergleichsweise langsamen Speicher-Bus bedient werden muß, sondern wie beim PentiumPro direkt am Prozessor hängt, beschleunigt sich der Cache-Speicherdurchsatz eklatant. Die Taktraten sollen bei Auslieferung im Sommer diesen Jahres bei 250 MHz beginnen und noch bis Jahresende 300 MHz erreichen.

FĂĽr FlieĂźkomma-intensive Berechnungen und Multiprozessor-Designs empfiehlt Motorola weiterhin den 604e, die VorzĂĽge des G3 liegen im Bereich der ganzen Zahlen. Ăśber den Aufbau des 1999 erwarteten G4-Designs schweigen sich Motorola und IBM noch aus. (cm)