Moonlight 2 auf den Spuren von Silverlight

Moonlight, die Implementierung von Microsofts Rich-Internet-Technik für Linux-Systeme, liegt in Version 2 zum Download vor. Ein Patentabkommen mit Microsoft lässt die Distributierung auch in Novell-fremden Linux-Systemen zu.

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Von
  • Alexander Neumann

Das von Novell geförderte Mono-Projekt hat auf seiner Website die Version 2 von Moonlight als Firefox-Plug-in zum Download bereitgestellt. Mit der Software lassen sich mit Microsofts Rich-Internet-Technik Silverlight implementierte Multimedia-Inhalte sowie WMA-Dateien auch unter Linux wiedergeben. Mit der neuen Version, die schon vor einigen Monaten hätte erscheinen sollen, strebt das Mono-Team weitgehende Kompatibilität mit Silverlight 2.0 an.

Die zurzeit stabile Version von Microsofts RIA-Produkt ist Version 3. Auf der Professional Developer Conference (PDC) hatte der IT-Konzern eine Beta für die Version 4.0 vorgestellt. Wenn die Moonlight-Entwickler ihre ehrgeizigen Ziele einhalten, so dürfte der Roadmap zufolge mit einer fertigen Linux-Implementierung von Silverlight 3 im dritten Quartal 2010 zu rechnen sein. Zum gleichen Zeitpunkt möchten sie eine Alpha für Moonlight 4 vorlegen.

Einem Medienbericht zufolge, der Novells Vice President der Entwicklerprodukte Miguel de Icaza zitiert, enthält Moonlight 2 einige der mit Silverlight 3 eingeführten Funktionen wie die modulare Media-Pipeline, Ogg- und Dirac-Codecs und verbesserte Streaming-Funktionen, mit denen der Betrachter nahezu ohne Verzögerung innerhalb eines Videos hin- und herspringen können soll. Nicht umgesetzt wurden 3-D- und Pixel-Shader-Effekte.

Um Anwendungen für Moonlight entwickeln zu können, ist der Einsatz von Microsofts Visual-Studio-Entwicklungsumgebung oder der von MonoDevelop, das gestern in Version 2.2 veröffentlicht wurde, Voraussetzung. Durch die in Moonlight 2 enthaltene Mono-Runtime sollen auch C#-, Ruby-, Python- und JavaScript-Entwickler Applikationen für Moonlight entwickeln können.

Ein im Bericht erwähntes Patentabkommen enthält die Zusicherung Microsofts, nicht gegen Moonlight-Anwender oder -Distributoren rechtlich vorzugehen, die eine auf Microsoft patentierte Technik in Moonlight einsetzen. Das würde bedeuten, dass jetzt auch Linux-Distributionen wie Ubuntu oder Fedora ohne Bedenken Moonlight enthalten könnten. (ane)