SAP setzt auf Mietsoftware

Mit der Softwarevermietung nach dem SaaS-Prinzip will SAP seinen schwächelnden Absatz bei Unternehmenslösungen ankurbeln.

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Im kommenden Jahr will SAP groß in den Markt für Mietlösungen nach dem Modell Software as a Service (SaaS) einsteigen. In der Pipeline des Walldorfer Unternehmens, dessen Softwareverkauf in den vergangenen Quartalen schwächelte, befinden sich unter anderem On-Demand-/Mietlösungen für Supply Chain Management, Travel & Expense (Reiseplanung/Reisekostenabrechnung) sowie zum Vertriebsmanagement.

Die technische Basis der Programme ist eine modellgetriebene Programmierumgebung, die auf Vorarbeiten der 2006 übernommenen Frictionless Commerce fußt. Das Ganze ähnelt Java-Frameworks wie Enterprise JavaBeans (EJB). Die neuen On-Demand-Offerten richten sich primär an die traditionelle Kundschaft in größeren Unternehmen. Sie können darüber ihre Inhouse-Programme von SAP mit zusätzlichen Funktionen anreichern. Der Einsatz der SaaS-Angebote soll jedoch auch ohne Anschluss an bestehende SAP-Installationen möglich sein.

Mit der bereits vor zwei Jahren vorgestellten SaaS-Unternehmensanwendung Business ByDesign wollte SAP den Durchbruch im Markt für kleine und mittelgroße Firmen schaffen. Da von den ambitionierten Plänen jedoch wenig übrig blieb, tauften Spötter die Software in "Business By Desaster" um. Nun nimmt SAP mit Business ByDesign 2.5 einen neuen Anlauf. Als Schwächen des Produkts erwiesen sich in der Vergangenheit die fehlende Skalierbarkeit und die zu hohen Betriebskosten.

Der Umbau der Architektur auf Multi Tenancy (eine Instanz auf dem Server versorgt viele Clients) ist dem Vernehmen nach vollzogen. SAP gibt an, durch verschiedene Maßnahmen die eigenen Betriebskosten um den Faktor 20 reduziert zu haben, etwa durch leistungsstärkere Hardware. Auffällig an der kommenden Version ist die enge Anlehnung an Microsoft. Dies zeigt sich zum einen an dem neuen RIA-Client (Rich Internet Application), hinter dem Silverlight-Technik arbeitet. Zum anderen buhlt SAP mit einem auf Visual Studio basierendes SDK um die Gunst Microsoft-affiner Entwickler. (jd)