Bayanihan-Linux: "Alle zusammen" auf den Philippinen

Auf den Philippinen entwickelt sich Linux zunehmend zu einer Alternative zu Windows -- und wird von starker Stelle protegiert.

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Von
  • Jörg Bittenbinder

Bayanihan ist philippinisch (genauer gesagt: Tagalog) und bedeutet frei übersetzt "sich gegenseitig unterstützen, im Team arbeiten". Das Department für Wissenschaft und Forschung der philippinischen Regierung stellt in diesen Tagen Version 3 seines Bayanihan-Linux vor.

Der Präsident der philippinischen Universität, Dr. Francisco Nemenzo, ruft derweil in einem offenen Brief zum Wechsel auf. Nach einer scherzhaften Einleitung ("Lasst es uns auf Tagalog schreiben, damit Bill Gates es nicht lesen kann") kommt Nemenzo schnell zur Sache: Die Universität stellt ihre Infrastruktur auf Linux um. Sobald diese Umstellung abgeschlossen ist, wird man keinen Support auf dem Campus mehr für Windows leisten. Darüber hinaus sollte sich jeder darüber bewusst sein, dass eine Entscheidung für Linux auch gleichzeitig eine Entscheidung gegen Softwaremonopole sei, meint Nemenzo. Natürlich sei es jedem selbst überlassen, alternativ sehr viel Geld für Lizenzen auszugeben oder mit Raubkopien zu arbeiten; aber es seien, erklärt Nemenzo speziell seinen Studenten, häufig die Gründe gegen einen Wechsel zu Linux nur in der eigenen Bequemlichkeit zu suchen.

Bayanihan-Linux basiert auf einer Red-Hat-Distribution. Das Installationsmenü wurde stark zusammengefasst; so sind zum Beispiel Sprache (englisch), Zeitzone (Asien/Manila) und grafische Oberfläche (KDE) voreingestellt, können jedoch nach dem Setup mit den üblichen Werkzeugen eingestellt werden. Das Entwickler-Team veranstaltet mittlerweile regelmäßig an wechselnden Orten Linux-Installationsparties und veröffentlicht auf seiner Webseite in kurzen Abständen Neues zum Thema. (Jörg Bittenbinder) / (jk)