Massen-Spammer erneut verurteilt

Der Anführer einer Organisation, die zeitweise für ein Drittel des weltweiten Spam-Aufkommens verantwortlich gewesen sein soll, hat die nächste Rechnung erhalten. Die von einem australischen Gericht auferlegten 130.000 Euro Strafe dürften allerdings nur Peanuts sein: In den USA wurde er unlängst zur Zahlung von 15 Millionen Dollar verdonnert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 90 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Anti-Spam-Organisation Spamhaus bezeichnete sie einst als "schlimmste Spam-Bande" der Jahre 2007 und 2008: In Milliarden von E-Mails hatte eine unter anderem unter dem Namen "HerbalKing" bekannte Spammer-Organisation für Pseudo-Produkte zur Penisverlängerung, Gewichtsabnahme und Potenzförderung geworben. Die Gruppe um zwei neuseeländische Brüder, die auch gefälschte Pharmazie-Produkte im Werbe-Repertoire hatten, soll zeitweise für ein Drittel des weltweiten Spam-Aufkommens verantwortlich gewesen sein.

Am heutigen Dienstag wurde mit Lance Thomas Atkinson einer der beiden Brüder erneut verurteilt: Der 26-Jährige räumte vor einem Bundesgericht in Brisbane (Australien) ein, Teil dieser Spam-Organisation gewesen zu sein und auch versucht zu haben, Mitstreiter für den Versand von Spam anzuwerben. Da Atkinson, der zur Zeit in Australien lebt, mit den Behörden kooperiert haben soll und ihm lediglich der Versand von 100.000 Spam-Mails vorgeworfen wurde, fiel das Urteil mit einer zu zahlenden Geldstrafe von umgerechnet rund 130.000 Euro sehr milde aus.

Wenige Wochen zuvor hatte ein Gericht in den USA noch ein deutlich härteres Urteil gesprochen: In Abwesenheit wurde Atkinson von einem Bundesbezirksgericht in Illinois in gleicher Sache zu einer Geldbuße von 15,15 Millionen US-Dollar (rund zehn Millionen Euro) verurteilt. Geklagt hatte die US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC), die sich dabei auf Anti-Spam-Gesetze der Vereinigten Staaten berief. Ein Gericht in Neuseeland hatte vorher schon schon Strafen von umgerechnet bis zu 48.000 Euro gegen drei Mitglieder der Spammer-Organisation ausgesprochen. (pmz)