Carl Zeiss verzeichnet zweistellige Umsatzeinbußen

Trotz der Einbußen gibt sich der Konzernchef gelassen und erklärt, das Unternehmen habe sich gut behauptet.

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  • dpa

Der Technologiekonzern Carl Zeiss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zweistellige Umsatz- und Auftragseinbußen hinnehmen müssen. Vorstandssprecher Dieter Kurz sagte am Donnerstag in Stuttgart, der Elektronik- und Optikspezialist habe im Geschäftsjahr 2002/2003 einen Umsatz von 2,029 Milliarden Euro -- nach 2,257 Milliarden Euro im Vorjahr -- erzielt. Trotz eines im Vergleich zum Vorjahr um 65 Prozent rückläufigen Betriebserbebnisses in Höhe von 64 Millionen Euro habe sich Zeiss "in einem überaus schwierigen Markt gut behauptet". Der Jahresüberschuss werde niedriger als im vergangenen Geschäftsjahr, aber dennoch "zweistellig positiv" ausfallen.

Die sechs Unternehmensbereiche des Stiftungsunternehmens -- Medizintechnik, Halbleitertechnik, Markenoptik, Mikroskopie, Industrielle Messtechnik sowie optisch-elektronische Systeme -- haben nach Kurz Angaben alle mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Vor allem die Carl Zeiss Meditec AG als erstes börsennotiertes Unternehmen des Konzerns habe sich positiv entwickelt.

Carl Zeiss habe im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 190 Millionen Euro erneut die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöht. Finanzvorstand Michael Kaschke sagte, mehr als 1600 Mitarbeiter arbeiteten in diesem Bereich. Auch die Investitionen bewegten sich mit 105 Millionen Euro auf einem "hohen Niveau"; im Vorjahr sind es allerdings noch 138 Millionen gewesen.

Insgesamt arbeiteten bei Carl Zeiss zum Ende des Geschäftsjahres weltweit 14.151 Menschen. Das waren 551 weniger als im vergangenen Jahr. Von Stellenstreichungen waren vor allem die Standorte in Deutschland betroffen. Der Konzern hatte bereits im September bekannt gegeben, dass mit weiteren rund 700 Stellenstreichungen im kommenden Jahr zu rechnen sei. Im abgelaufenen Geschäftsjahr seien bei den Personal- und Sachkosten 80 Millionen Euro eingespart worden.

Das seit Jahren formulierte Ziel der Umwandlung des Stiftungsunternehmens in eine Aktiengesellschaft sei "auf einem guten Weg", sagte Kurz. Nachdem das Oberlandesgericht Stuttgart im Juni die Klage von 80 Mitarbeitern gegen die Änderung eines mehr als 100 Jahre alten Statuts der Zeiss-Firmenverfassung abgewiesen habe, erwarte man nun optimistisch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes. (dpa)/ (tol)