Untersuchung gibt Auskunft über Surfverhalten von Angestellten

Analysiert wurden Sperren, die aufgrund von Firmenrichtlinien erfolgten, um Erkenntnisse über die Inhalte sowie den Zeitpunkt der Internetanfragen zu gewinnen.

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Von
  • Nico Jurran

Der Hosted Web Security Service von Symantec blockiert nach eigenen Angaben täglich Millionen Internetzugriffe. So werden Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz vor Inhalten ferngehalten, die entweder den Richtlinien ihres Unternehmens widersprechen oder als schädlich eingestuft sind. Laut der für den Dienst zuständigen Unternehmenstochter MessageLabs kommen so in einer durchschnittlichen Woche rund 50 Millionen Sperrungen bei zehn Millionen verschiedenen URLs zusammen. MessageLabs hat die Sperren, die aufgrund von Firmenrichtlinien erfolgten (entspricht 99,95 Prozent aller URLs), jetzt einmal bei mehreren tausend Kunden analysiert.

Wie bei Sperren für meist in Büros aufgestellte Arbeitsrechner zu erwarten war, schlug das System in 87,4 Prozent aller Fälle zwischen 8 und 18 Uhr zu. Auch ein verstärkter Zugriff zur Mittagszeit überrascht nicht wirklich: So entfallen alleine 32,6 Prozent der Blockaden auf die Zeit zwischen 12 und 14 Uhr.

Tatsächlich lässt sich aus den Spitzenwerten in den verschiedenen Kategorien aber ein recht interessanter "Arbeitstag" herleiten. So erreichten beispielsweise um 10 Uhr die (versuchten) Zugriffe auf Web-basierte E-Mail-Dienste ihren Höhepunkt, während um 11 Uhr besonders Online-Pläusche gefragt waren: Gut 30 Prozent aller Aufrufe von Chat-Diensten fielen in dieser Stunde an. Zur Mittagspause wollten sich die Angestellten dann offenbar erst einmal über die Neuigkeiten in aller Welt informieren: 52 Prozent aller unterbrochenen News-Anfragen fielen gegen 12 Uhr an. Auch Online-Banking gehörte laut MessageLabs zu den beliebten Tätigkeiten; passend dazu stieg auch die Abwehr von Betrugsversuchen an: 44 Prozent aller Phishing-Websites wurden während der Mittagspause blockiert. Einkaufen im Internet war dagegen um die Mittagszeit weniger populär. Die Zugriffssperren bei Shopping-Seiten erreichten erst zwischen 15 und 18 Uhr ihren Höhepunkt.

Auch der Bereich "Erwachsenenunterhaltung" wurde über den ganzen Arbeitstag gut bedient. Interessanterweise stellte MessageLabs beim versuchten Zugriff auf Pornoseiten aber sogar einen kleinen Peak um 2 Uhr morgens fest. Daneben gehören Gaming, Hacking und "Gewalt" zu den Interessen, die die Angestellten auch außerhalb der Arbeitszeit pflegten.

Die allgemeine Rangliste zeigt jedoch, dass 59,5 Prozent aller Sperren Werbung und Popups betrafen. Auf Platz 2 folgt mit 12,5 Prozent "Streaming Media", was der Verdienst von populären Online-Videodiensten wie YouTube sein dürfte. Mit 8,6 und 3,4 Prozent nehmen Spiele und Chats den dritten und vierten Platz ein. 2,7 Prozent der Angestellten versuchten Downloads zu starten. Knapp unter 2 Prozent bleiben die Kategorien "Personals & Dating" sowie "Blogs & Forums". Der Zugriff auf Seiten mit pornografischen Inhalten mussten nur in 1,4 Prozent aller Fälle blockiert werden. (nij)