Clement über Scheitern der Chipfabrik "bitter enttäuscht"

Eine "Idee von oben" wird es nicht geben, sagte der Bundeswirtschaftsminister heute. Zur Suche nach Alternativen seien zunächst jene aufgerufen, "die in Frankfurt politische und wirtschaftliche Verantwortung tragen".

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  • dpa

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sieht im Scheitern der Frankfurter Chipfabrik eine "bittere Enttäuschung". Es sehe derzeit so aus, als lasse sich das unternehmerische Konzept nicht verwirklichen, sagte er heute im Nachrichtensender N24. Jetzt müsse die Entscheidung der Gesellschafter abgewartet werden. Er und sein Ministerium seien jederzeit bereit, Gespräche über die Konsequenzen zu führen und darüber, was man für die Arbeitsmarktsituation in der Region Frankfurt (Oder) tun könne.

Eine "Idee von oben" wird es Clement zufolge aber nicht geben. Zur Suche nach Alternativen seien zunächst jene aufgerufen, "die in Frankfurt politische und wirtschaftliche Verantwortung tragen". Der Minister verneinte die Frage, ob der Bund und das Land Brandenburg großzügiger bei den Bürgschaftszusagen hätten sein müssen. Man könne keine Zusage geben für Dinge, deren Scheitern abzusehen sei.

Zu einem Vorab-Bericht der Märkischen Oderzeitung, dass das Ende des Projekts möglicherweise abgewendet werden kann, hieß es am Abend aus dem Potsdamer Wirtschaftsministerium: "Der Vorgang ist hier nicht bekannt." Die Zeitung hatte sich auf "Kreise der Bundesregierung" bezogen.

Der brandenburgische Mittelstand sieht für das Projekt der Chipfabrik noch nicht ganz schwarz. "Ich bin enttäuscht, doch glaube ich an eine kleine Chance und dass sich alle Seiten nochmals bewegen", sagte heute Dieter Kapell, Landesgeschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). Die in der Oderstadt entwickelte Technologie müsse auch in Produktion umgesetzt werden. Die Mittelständler erwarteten von der Politik Unterstützung.

Siehe dazu in c't aktuell:

(dpa) / (anw)