Selbstheilung für Python: Wie Wolverine automatisch Bugs behebt

Debugging kostet Zeit und Nerven. Ein Python-Skript namens Wolverine zeigt auf, wie diese lästige Arbeit mithilfe von GPT-4 automatisiert werden kann.

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GPT-4 auf einem digitalen Schild

(Bild: Urban Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Der Knoten im Kopf ist geplatzt, der Quelltext ist geschrieben und dann das: Fehler, Abbruch. Manchmal genügen ein einzelnes falsches Zeichen, eine fehlende Variable oder andere Kleinigkeiten, um einem Entwickler den letzten Nerv zu rauben. Wenn die Fehlermeldungen des Interpreters dann nicht aussagekräftig genug sind, ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen angesagt. Ein Python-Programm namens Wolverine zeigt jetzt einen komfortablen Weg auf, GPT-4 dafür zu nutzen, selbst heilende Skripts zu schreiben.

Der Entwickler, der sich "BioBootLoader" nennt und nach eigener Auskunft als KI-Forscher in Kalifornien tätig ist, zeigt in einem Video auf Twitter, wie genau das funktioniert. In einem kleinen Demo-Skript mit Rechenfunktionen baute er einige Fehler ein, indem er die Variable für den Rückgabewert einer Funktion falsch setzte und eine ganze Funktion entfernte. Als er daraufhin das Pythonskript über den Umweg von Wolverine ausführte, nahm das Programm die Fehlermeldung zur Kenntnis und konsultierte GPT-4. Auf diese Weise wurde zunächst die fehlende Funktion gefunden und von der KI rekonstruiert.

Im zweiten Anlauf, der komplett in dem Wolverine-Skript automatisch abläuft, stolpert das Programm über die falsche Variable. Auch diese setzt GPT-4 anschließend richtig und repariert damit das Skript.

Wolverine ist derzeit ein Prototyp und das Programm könnte in Zukunft auch auf andere Programmiersprachen angewendet werden. Die Anwendung von Wolverine erfordert einen OpenAI-API-Schlüssel für GPT-3.5 oder GPT-4, wodurch Nutzern Kosten entstehen. Wer Wolverine ausprobieren möchte, findet den Code bei Github.

Während der Entwicklung von Programmen ist Wolverine nicht unbedingt notwendig, da der Quelltext genauso gut auch per Copy&Paste in die Browser-Variante von ChatGPT zur Prüfung gegeben werden kann. Ein möglicher Nutzen des selbstheilenden Programms sind hingegen Laufzeitfehler, die erst nach Veröffentlichung bei Nutzern auftreten. Diese könnten dann im Livebetrieb behoben werden. Was hingegen Entwicklern und Nutzern Bauchschmerzen bereiten könnte, ist die Unberechenbarkeit, ob GPT-4 wirklich einen korrekten Bugfix findet. Auch Sicherheitsfragen sind noch zu klären.

In der Weiterentwicklung von Wolverine beschäftigt den Programmierer derzeit unter anderem die Frage, wie mithilfe von Flags eine Abfrage eingebaut werden kann, mit der Benutzer zunächst bestätigen müssen, dass sie den geänderten Code ausführen wollen. Auch der Umgang mit großen Dateien ist eine noch zu lösende Aufgabe, da GPT nur in einem bestimmten Umfang Prompts entgegennimmt.

(mki)