Python für alle: Gute Gründe für das Lernen der beliebten Programmiersprache

Python ist leicht lesbar und stößt gerade Anfängern die Tür in die Welt des Programmierens auf. Wir erklären, warum es eine gute Wahl für Einsteiger ist.

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Eine Programmiersprache wie C erspart Entwicklern, Maschinencode zu tippen und der Compiler übersetzt auf jedem Rechner in den Dialekt der eingebauten CPU. Trotzdem nutzt so maschinennahes Programmieren noch jedes Byte – und der Code zerfällt in Speicherzugriffsfehler, wenn nur ein Bit falsch gesetzt ist.

Programmieren in Python

Seit der Erfindung von C ist die Informatik glücklicherweise weit gekommen. Eine moderne Programmiersprache wie Python nimmt Entwicklern Fehlerquellen wie unsinnige Speicheradressen oder doppelt freigegebenes RAM. Programmieren geht mit Python nicht nur schneller und braucht weniger Zeilen Code; die Sprache erlaubt es, den Blick ganz auf den Algorithmus zu richten, ohne sich vorstellen zu müssen, was jeder Befehl mit den Registern der CPU macht.

Diese Bequemlichkeit hat ihren Preis: Python-Code benötigt ungefähr 100-mal länger für dieselbe Aufgabe wie ein C-Programm. Was wie eine Rechenzeit-Katastrophe klingt, ist in der Praxis kaum eine Einschränkung. Wer nämlich große Datenmengen durch die Vektoreinheiten seiner vielkernigen CPU peitschen möchte, sollte ohnehin optimierte Bibliotheken einsetzen. Für Python wäre das beispielsweise NumPy, das hervorragend optimiert ist und mühelos den Code der allermeisten C-Entwickler überholt.

Python-Code ist gut lesbar, leicht verständlich, ästhetisch und vor allem kurz. Diese Eigenschaften ziehen Entwickler an, weshalb die Sprache in den vergangenen zehn Jahre im Ranking von RedMonk mit GitHub und Stack Overflow als Quelle durchweg unter den beliebtesten vier landete.

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist aber auch die Vielseitigkeit. Durch die knappe und effiziente Syntax eignet sich Python für kurze Skripte und Spielereien auf der interaktiven Konsole. Da Python selbst in C programmiert ist, gibt es Python-Wrapper für die meisten in C geschriebenen Bibliotheken. Stehend auf den Schultern von Giganten gehen Programmierexperimente mit Python besonders schnell, weshalb Python in der Wissenschaft beliebt ist. Und da nichts so lange hält wie ein Provisorium, bleibt viel Python-Code aus dem Prototyp im späteren Produkt erhalten.

Beim maschinellen Lernen wird dies besonders deutlich: Alle großen KI-Frameworks bieten primär eine Python-Schnittstelle und Data Science wird überwiegend in Python gemacht. Jupyter-Notebooks visualisieren die Experimente, die Rechenleistung für die Python-Zellen im Browser kommt aus der Cloud.

Am Raspi ist Python die Sprache der Wahl für Elektronikbasteleien, in Docker-Containern treibt die Sprache Webanwendungen an. Lediglich Spiele (abgesehen von Minispielen mit Pygame) und Smartphone-Apps werden nicht mit Python programmiert. Trotz der beiden Ausnahmen: So vielseitig ist keine andere Programmiersprache. Python ist eine Sprache für alle!

Siehe auch:

  • Python: Download schnell und sicher von heise.de