Sun gibt eigenes Linux-Desktopsystem offiziell frei

Das Java Desktop System ist laut Sun für Arbeitsplatzrechner in Unternehmen gedacht und stellt praktisch eine Ergänzung zur Server-Software Java Enterprise System dar.

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Von
  • Jürgen Kuri

Auf seiner Berliner Fachkonferenz SunNetwork 2003 gab der Unix- und Server-Spezialist Sun nun auch den offiziellen Startschuss für sein Linux-Desktopsystem Java Desktop System, ehemals unter dem Code-Namen Mad Hatter bekannt. Für die Auslieferung des Systems wird es auch Zeit: Nach langer Testphase hatte man bereits einen Deal in China vereinbart, nach der Suns System Basis für die Umstellung von Millionen von Arbeitsplatzrechnern sein soll. Und der Beginn der Umstellung soll noch im Jahr 2003 erfolgen.

Das Java Desktop System fasst Linux, StarOffice, Mozilla-Browser und Real-Videoplayer sowie quelloffene Programme für Instant-Messaging und Groupware zusammen. Zu den mitgelieferten Anwendungen gehört beispielsweise Evolution von Ximian/Novell als Personal Information Manager. Außerdem vereinbarte Sun mit Macromedia, den Flash Player 7 standardmäßig mit jedem Java Desktop System mitzuliefern und in Mozilla zu integrieren.

Sun positioniert es ganz offiziell als System für Arbeitsplatzrechner in Unternehmen, die eine sichere und kostengünstige Lösung nicht nur für Server, sondern auch für die Maschinen der Mitarbeiter suchen. Dafür kooperiert Sun auch mit dem IT-Dienstleister EDS: Sun liefert weltweites Management, Support und Dienstleistungen für das Java Desktop System, während zusätzliche Dienstleistungen zur Migration parallel dazu von EDS erbracht werden.

Firmen, die im Rahmen des Server-Systems Java Enterprise System 100 US-Dollar pro Mitarbeiter zahlen, können das Java Desktop System für zusätzlich 50 US-Dollar pro Arbeitsplatz erhalten. Bis zum 2. Juni 2004 gibt Sun auf den Preis des Betriebssystems auch noch einmal 50 Prozent Rabatt. Das Enterprise-System stellt, sozusagen als Ergänzung zum Arbeitsplatzsystem, ein Kombination aus Webservices, Netzwerkdiensten sowie Management- und Software-Verteilungsfunktionen auf Basis von Solaris bereit. Untertstützung für Linux und andere Plattformen will Sun auch beim Java Enterprise System noch nachreichen. (jk)