Weitere Klagen der Musikindustrie gegen P2P-Nutzer

41 neue Verfahren hat die US-Musikindustrie gegen Nutzer eingeleitet, die ihrer Ansicht nach illegal Musiksongs über Tauschbörsen angeboten haben. 90 weitere Anwender erhielten Warnungen.

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Von
  • Jürgen Kuri

41 neue Verfahren hat die US-Musikindustrie gegen Nutzer eingeleitet, die ihrer Ansicht nach illegal Musiksongs über Tauschbörsen angeboten haben. 90 weitere Anwender erhielten von der RIAA Schreiben, in denen ihnen ein Verfahren angedroht wird. Damit sind nunmehr insgesamt 382 Verfahren gegen P2P-Anwender im Gange, die Tauschbörsen zur nicht lizenzierten Verbreitung von Musikstücken genutzt haben sollen -- die US-Musikindustrie hatte bereits bei den früheren Klagen gegen File-Sharer angekündigt, dass sie es nicht dabei belassen werde. Man werde immer wieder neu diejenigen vor Gericht zerren, die die Musikindustrie der Raubkopiererei per Tauschbörse bezichtigt.

Die Nutzer, die von den neuen Verfahren betroffen sind, sollen laut RIAA jeweils über 1000 Songs zum Tausch im Internet angeboten haben. Die Anwender, gegen die Klagen angestrengt wurden, gehören zu einer Gruppe von 308 Leuten, die in einem früheren Schreiben vor solchen juristischen Konsequenzen gewarnt wurden. Alle anderen hätten sich zu einer außergerichtlichen Einigung bereit erklärt oder man verhandle gerade mit ihnen darüber, erklärte ein RIAA-Vertreter gegenüber dem Wall Street Journal. In früheren Einigungen versicherten die Beschuldigten, künftig keine illegalen Tauschangebote mehr zu machen und zahlten zwischen 2.000 und 10.000 US-Dollar Schadensersatz an die RIAA.

Für die RIAA ist die Einleitung immer neuer Klagen ein Erfolg: Zumindest die Zahl derjenigen, die sich bewusst seien, dass das Anbieten von Musikstücken über Tauschbörsen illegal sei, habe auf 67 Prozent zugenommen; vor einem Jahr haben das laut Musikindustrieverband nur 37 Prozent gedacht. Anfang November ergaben Studien bereits, dass im Zuge der juristischen Drohungen durch die RIAA rund 1,4 Millionen User ihre heimischen PCs von Musikdateien gesäubert hätten. So dürfte sich die RIAA auch künftig ungerührt zeigen gegenüber der teilweise heftigen Kritik, dass auch völlig Unbeteiligte und Minderjährige durch die Klagen vor den Kadi gezerrt würden. (jk)