Bilderdienst Imgur verbietet Nacktheit und Pornografie, löscht anonyme Uploads

Imgur hatte sexuelle Inhalte bislang noch erlaubt, solange es nicht öffentlich gelistet war. Ab Mai aber nicht mehr. Zudem wird bei alten Uploads aufgeräumt.

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Verpixelte Porno-Bildchen

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die beliebte Bilder- und Video-Plattform Imgur ändert im Mai die Nutzungsbedingungen, um pornografische Inhalte loszuwerden. Bislang konnten Nutzer noch Bilder und Videos mit "Nacktheit, Pornografie und explizitem Sex" hochladen, sofern diese als Kommentar oder nicht öffentlich gepostet wurden. Eine öffentliche Listung war zuvor bereits nicht mehr erlaubt. Daneben soll auch "alter, ungenutzter und inaktiver Content" gelöscht werden, der keinem Nutzerkonto zugeordnet ist.

Letzteres könnte dazu führen, dass zahlreiche Bilder aus Foren weltweit verschwinden. Viele User haben Imgur als Hosting-Plattform für das Einbetten von Bildern und Videos in ihren Beiträgen genutzt, wenn ein Forum keinen eigenen Upload ermöglicht oder dieser zu eingeschränkt ist. Diese Inhalte könnten verschwinden, wenn Imgurs neue Nutzungsbedingungen am 15. Mai 2023 in Kraft treten.

Sexuelle Inhalte sind im öffentlichen Bereich von Imgur nicht erlaubt, konnten aber als Kommentar oder für persönliche Zwecke hochgeladen werden, etwa um sie von anderen Plattformen zu verlinken. Diese Ambivalenz will Imgur mit seinen neuen Nutzungsbedingungen beseitigen, wie das Unternehmen schreibt. Zudem würden explizite Inhalte ein Risiko sowohl für die Community als auch die Unternehmensgeschäfte darstellen. Hier spielt Imgur wohl auf Partner und Werbekunden an, die nicht mit Inhalten für Erwachsene in Verbindung gebracht werden wollen.

Imgur will sexuelle Inhalte und alte, anonyme Uploads mit einer Kombination aus automatischem System und menschlichen Moderatoren identifizieren und löschen. Dabei soll die "künstlerische Darstellung von Nacktheit" weiter erlaubt sein. Nutzer sollen Imgur kontaktieren, falls ihre Uploads fälschlicherweise als expliziter Content eingestuft werden. Von einem automatischen Ausschluss aus der Plattform aufgrund des Uploads von Pornografie ist aber keine Rede, es geht lediglich um das Entfernen unerwünschter Inhalte.

Interessanterweise hatte Imgur im Herbst 2019 noch erklärt, dass keine Inhalte gelöscht oder verschoben und Deeplinks weiter funktionieren werden. Legaler Content, selbst für Erwachsene, sollte weiterhin hochgeladen werden können, solange es nicht in der öffentlichen Galerie auftaucht. Damals ging es um Erwachseneninhalte bei Reddit, die Imgur nicht mehr anzeigen wollte. Jetzt hat Imgur seine Einstellung geändert.

(fds)